Tagung

Kommunismus unter Denkmalschutz? – Denkmalpflege als historische Aufklärung

| vom 26.10.2017 | bis zum 27.10.2017 | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam | Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum
Plakat zur Veranstaltung © Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

Das ZZF Potsdam und das brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege laden im Oktober 2017 zu einer Fachtagung in die Zitadelle Spandau ein. Die Sektionen und Panels werden sich mit dem Umgang mit kommunistischen Denkmalen in Ostdeutschland und Polen, aktuellen Tendenzen der Konservierung aber auch der Umdeutung von politischen Denkmalen aus der DDR, neuen Denkmalsetzungen als kritische Aufarbeitung, dem Umgang mit politischen Denkmalen in Ostdeutschland in den 1990er-Jahren und der Frage nach Umsetzen oder Einlagern beschäftigen. Die Organisatoren der Tagung planen ein kulturelles Rahmenprogramm mit künstlerischen und dokumentarischen Interventionen zu dem Topos kommunistischer Denkmäler.

Die Tagung wird ab dem 26. Oktober um 13 Uhr per Livestream übertragen und aufgezeichnet. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Kongressradio.

Programm

Donnerstag, 26.10.2017

13.00: Führung durch die Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ (Optional)

ab 13.30: Registrierung

14.15: Begrüßung
Ralf F. Hartmann (Kulturamt Spandau)
Reiner Walleser (Abteilungsleiter Kultur im Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg)
Gerhard Hanke (Bezirksstadtrat für Wirtschaftsförderung, Soziales, Weiterbildung und Kultur, Bezirksamt Spandau)

14.30-16.00: Denkmäler und Denkmale im In- und Ausland
Moderation: Irmgard Zündorf (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)

Thomas Drachenberg (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Denkmale aus der DDR auf der brandenburgischen Landesdenkmalliste – haben wir heute ein Realitätsproblem?

Jürgen Danyel ( Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam):
Kommunistische Denkmäler heute

Krzysztof Ruchniewicz (Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław):
Der polnische Umgang mit den kommunistischen Hinterlassenschaften

Kaffeepause: 16.00-16.30

16.30-18.00: Abgeräumt, vergessen, wiederentdeckt: Politische Denkmäler nach 1990
Moderation: David Johst (Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg)

Leonie Beiersdorf (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg):
Der Umgang mit dem Denkmalserbe der DDR nach 1990

Hubert Staroste (ehem. Landesdenkmalamt Berlin):
Berlin (Ost) – Hauptstadt der DDR, ein schwieriges Erbe?

Dieter Hübener (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Einmal Denkmal – immer Denkmal? Politische Denkmale und ihre Neubewertung nach 1990 in Brandenburg

18.30-20.00: Podiumsdiskussion:
Die Denkmäler des Kommunismus als Herausforderung für die Denkmalpflege

Ulrich Mählert (Berlin)
Thomas Drachenberg (Zossen)
Waltraud Kofler-Engl (Bozen)
Andrea Theissen (Berlin)

Moderation: Jürgen Danyel (Potsdam)

Empfang

Freitag, 27.10.2017

9.30-11.00: Konservieren, popularisieren und umbewerten?
Moderation: Thomas Drachenberg

Sabine Ambrosius (Untere Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam):
Konservierung ohne Restaurierung? Zum geisteswissenschaftlichen Diskurs von Denkmalen mit Quellencharakter am Beispiel des Gefängnisses der sowjetischen Spionageabwehr in Potsdam

Leo Schmidt (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg):
Panzerdenkmale: Narrative und Motivationen

Peter Leonhardt (Amt für Bauordnung und Denkmalpflege Leipzig):
Der sowjetische Pavillon auf der Technischen Messe in Leipzig. Geschichte – Denkmalwert – Perspektive

Kaffeepause: 11.00-11.30

11.30-13.00: Neue Denkmalsetzung als kritische Aufarbeitung
Moderation: Irmgard Zündorf

Elke Kimmel (Berlin): Denkmalschutz für „Volvograd“?:
Der künftige Umgang mit der Waldsiedlung Wandlitz

Ilona Rohowski (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Die FDJ-Hochschule am Bogensee und die Pionierrepublik am Werbellinsee: Ehemals zwei Kaderschmieden der SED – heute zwei sinnfällige Lernorte für junge Menschen

Ruth Klawun (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Eisenhüttenstadt, eine Planstadt nach den „16 Grundsätzen des Städtebaus“ – Erhaltung und Perspektiven

Mittagspause: 13.00-14.00

14.00-15.30: Schützen, Umsetzen oder Einlagern – Denkmäler als Kunstobjekte
Moderation: Jürgen Danyel

Katja Protte (Militärhistorisches Museum, Dresden):
Mauerspringer. Großplastiken der DDR im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr

Bettina Gnekow (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesdenkmalpflege, Schwerin):
Provokation - Akzeptanz - Neuinterpretation. Vom schwierigen Umgang mit dem Sowjetischen Ehrenmal vor der Marienkirche Stralsund.

Jörg Kirchner (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesdenkmalpflege, Schwerin):
Einer steht noch! Der deutsch-estnische Lenin in Schwerin von 1985 als Kunstwerk und Denkmal.

Abschluss: 15.30

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Dikatur

Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Sonderförderprogramms "Der Kommunismus im 20. Jahrhundet" gefördert.

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