Nikolai Epplée: Die unbequeme Vergangenheit. Vom Umgang mit Staatsverbrechen in Russland und anderswo
Eine Buchpräsentation der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, von Memorial Deutschland e.V. und des Suhrkamp Verlags
Das Verbot der internationalen Menschenrechtsorganisation Memorial im Dezember 2021 war der letzte Schlag des Putin-Regimes gegen die russische Zivilgesellschaft. Zwei Monate später begann der großflächige Angriff auf die Ukraine. Dass sie den Krieg nicht verhindern konnten – mit dieser Erkenntnis schlagen sich vor allem diejenigen herum, die sich den Geschichtslügen der Kreml-Propaganda entgegengestellt hatten.
„Heute ist offenkundiger denn je, dass die Gesellschaft in Russland und die Nation insgesamt sich zur Verantwortung für Verbrechen des eigenen Staates bekennen müssen, damit sie neu entstehen können“, so der russische Publizist Nikolai Epplée.
Doch wie kann das geschehen? Was kann man von anderen Ländern lernen? Was ist aus der vielgestaltigen Aufarbeitungsszene in Russland geworden? Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der Menschenrechtsorganisation Memorial, und Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa“, diskutieren mit dem Autor über die zentralen Fragen seines Buches. Es moderiert Uta Gerlant, Gründungsmitglied von MEMORIAL Deutschland.