Die Ideen von 1917. Debatten auf Burg Lauenstein über die Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg

| vom 07.12.2017 | bis zum 08.12.2017 | Deutsches Literaturarchiv Marbach | Vanderbilt University
Screenshot von dla-marbach.de

Vom 7. bis 8. Dezember 2017 fand am Deutschen Literaturarchiv in Marbach die Konferenz „Die Ideen von 1917. Debatten auf Burg Lauenstein über die Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg“ statt. In vielfältigen Beiträgen widmeten sich deutsche und amerikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den beiden Konferenzen, die 1917 auf der Burg Lauenstein stattfanden. 1917, im dritten Jahr des Ersten Weltkrieges sahen sich Bürgerinnen und Bürger aller europäischer Staaten mit der Frage konfrontiert, welche Zukunft für die eigene Nation sowie für Europa denkbar schien. Im Jahr der Russischen Revolution fanden sich auf der Burg Lauenstein deutsche Intellektuelle mit dem Ziel zusammen, die Gemeinsamkeiten, auf denen eine zukünftige deutsche Nation aufbauen würden, zu debattieren – nur, um mehr Konflikte und Unterschiede als die ersehnten Gemeinsamkeiten aufzudecken. Zu den Gästen der Konferenzen von 1917 gehörten prominente Intellektuelle wie Max Weber und Ferdinand Tönnies. Die Konferenz von 2017 analysiert das intellektuelle und ideologische Spektrum der Debatten von 1917 in seinem historischen und nationalen Kontext.

On 7-8 December 2017 a conference, entitled “The Ideas of 1917: Debates at Burg Lauenstein on the New Order of Post-War Germany”, took place at the Deutsches Literaturarchiv in Marbach am Necker, Germany. Scholars from Germany and the United States were invited to discuss the history of two conferences that took place at Burg Lauenstein in Upper Franconia in 1917. In that year Germany experienced its third year of the First World War and, with the social, economical and political reorganisation of the country subject to great debate, Eugen Diederichs and his co-organising Dürerbund, Comeniusgesellschaft and Vaterländische Gesellschaft 1914 in Thüringen hoped to formulate a vision of Germany’s future that was rooted in “German Spirituality” (Geistigkeit). The first of the two conferences took place from May 29 to 31, the second from September 29 to October 3, 1917.

Den Tagungsbericht von Steven Schouten für H-Soz-Kult können Sie hier weiterlesen.

Conference Overview:


Ulrich Raulff, Marbach; Marcel Lepper, Marbach und Meike G. Werner, Nashville
Begrüßung und thematische Einführung


Roger Chickering, Georgetown, USA
Eröffnungsvortrag: Deutschland im Jahr 1917


Sektion 1: ‚Geist‘ in den Zeiten des Krieges


Moderation: Jan Bürger


Meike G. Werner, Vanderbilt University
Der Verleger als Choreograph: Eugen Diederichs lädt ein auf die Burg Lauenstein zur Debatte über Deutschlands Zukunft


Teresa Löwe-Bahners, München
Die Unsichtbaren: Die Frauen auf den Lauensteiner Tagungen


Steffen Bruendel, Frankfurt am Main
Für Freiheit, Volk und Vaterland. Künstler und Schriftsteller auf Burg Lauenstein


Carolin Vogel, Hamburg
Zwei Menschen. Richard und Ida Dehmel 1917


Justus Ulbricht, Dresden
Reformation des 20. Jahrhunderts? Religiöse Orientierungen auf Lauenstein im Jahr des Lutherjubiläums 1917


Öffentliche Abendveranstaltung / Podikumsdiskussion


Moderation Meike G. Werner, Vanderbilt University
Die Ideen von 1917


Jürgen Reulecke, Gießen; Carola Dietze, Jena; Ulrich Sieg, Marburg; Barbara Stambolis, Paderborn


Sektion 2: Im Schatten Max Webers


Moderation: Sonja Asal, Berlin


Gangolf Hübinger, Frankfurt an der Oder
Max Weber, die Nationalökonomen und der Streit um Max Maurenbrecher


Jan Eike Dunkhase, Marbach
Judentum und Kapitalismus. Die Weber-Sombart-Kontroverse nach 100 Jahren


Michael Pilz, Innsbruck
Ernst Toller 1917: Auf dem Weg ins literarische Feld


Sektion 3: Generation Jugend


Moderation: Jürgen Reulecke, Gießen


Barbara Stambolis, Paderborn
Lauenstein als jugendbewegter Experimentier- und Erfahrungsraum


Thomas Hertfelder, Stuttgart
Spaziergang in wirrer Gesellschaft. Theodor Heuss auf Burg Lauenstein


Karin Priem, Luxemburg
Lauenstein im Bild


Frank Trommler, Philadelphia
Zur Politik der kulturellen Erneuerung Deutschlands


Abschlussrunde

Veranstalter: