Tagungsbericht

Seit 1918… Staatsentstehung, Monarchienzerfall und Revolutionserfahrung im Rückspiegel nationaler Jubiläen

| vom 11.10.2018 | bis zum 13.10.2018 | Collegium Carolinum | Deutsch-Tschechische und Deutsch-Slowakische Historikerkommission | Deutsches Historisches Institut Warschau | Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Warschau | Botschaft der Slowakischen Republik, Warschau | Botschaft der Tschechischen Republik, Warschau | Slowakisches Institut | Tschechisches Zentrum
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Unter dem Titel „Seit 1918… Staatsentstehung, Monarchienzerfall und Revolutionserfahrung im Rückspiegel nationaler Jubiläen“ fand vom 11.10.2018 - 13.10.2018 in Warschau eine mehrtägige Konferenz statt. Ziel der Konferenz war es, die unterschiedlichen Aspekte von Erinnerungspraktiken zu ergründen und dabei vor allem die Jahre 1918, 1928, 1938 und 1988 in den Fokus zu nehmen. Die Konferenzbeiträge beschäftigten sich mit Gedenkfeiern in der Zwischenkriegszeit und Unabhängigkeitsbewegungen im Zusammenhang mit neuen Staatsgründungen. Themen waren unter anderem die Oktoberrevolution 1917 als die kommunistischen Bolschewiki die Macht in Russland übernahmen oder die Republikausrufung in Österreich am 12. November 1918.

The annual conference of the German-Czech and the German-Slovak Historical Associations focused on the commemorations and celebrations of (post-)1918 key and watershed dates in the history of Central and Eastern Europe. The presentations dealt with various commemorations in countries within the purview of the Associations, however, presentations that focused on other countries such as Poland, the Baltic states, Austria and Hungary were also invited, thus providing fertile ground for discussions from a wider regional standpoint.
The main aim of the conference was to bring together scholars focusing on various aspects of commemorative practices and to provide a long-term perspective on the commemorations in the region, with a special focus on the decadal anniversaries of 1918 such as 1928, 1938 and 1988. Importantly, these dates also represented dates just before dramatic political, cultural and social changes in the region’s history. Of central interest to the conference was the interaction between the history of the state, politics, public discourses of history and the different interpretations of commemorations and celebrations.

Den Tagungsbericht von Andrea Talabér für H-Soz-Kult können Sie hier weiterlesen.

Konferenzübersicht:

Podiumsdiskussion
„Erste Republik“, „Zweite Republik“, „Weimarer Republik“ und „der Staat, den keiner wollte“ – Parallele Anfänge 1918 in der Mitte Europas mit diversen Ausgängen.
Moderation: Jana Osterkamp (München) / Roman Holec (Bratislava) / Frank Hadler (Leipzig) / Andrii Portnov (Frankfurt an der Oder) / Miloš Řezník (Warschau)

Filmvorführung
Grosses Zerstören (1918) aus dem Zyklus Tschechische Jahrhundert.
Regie: R. Sedláček

Eröffnung der Tagung
Maciej Górny / Miloš Řezník (beide Warschau) / Frank Hadler (Leipzig): Einführung in das Tagungsthema

Maciej Górny (Warschau): Parallele Erinnerungskulturen an den Ersten Weltkrieg und die Unabhängigkeitskriege in Ostmitteleuropa 1918–1939

Marcin Jarząbek (Krakau): Czechoslovak Legionnaires in 1938 and Their Rituals of National Consolidation, or from the Children to the Orphans of the Republic

Piotr T. Kwiatkowski (Warschau): Die Herausbildung von Mustern zur Feier historischer Jahrestage in Polen

Nina Lohmann / Jiří Pešek (beide Prag): Die Prager Feierlichkeiten zur Gründung der Tschechoslowakei 1928: Zwischen einer Erinnerung an die historische Realität und einem Dekolonialisierungsmythos

Miloslav Szabo (Bratislava): Repräsentationen der „Wende“ von 1918 anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der RČS

Christhardt Henschel (Warschau): Waffenbrüder auf Distanz. Jüdische Sichtweisen auf die polnische Unabhängigkeit (1928 und 1938)

Iwona Dadej (Berlin / Warschau) / Anna Nowakowska-Wierzchoś (Warschau): „Umkämpfte Erinnerung“. Wie und von wem wurde die Teilnahme von Polinnen am Ersten Weltkrieg in der Öffentlichkeit und auf der Jubiläumsfeier 1928 präsentiert?

Roman Holec (Bratislava): Rituale der Republik 1928 – 1938 – 1948

Geschlossene Arbeitssitzungen der Kommissionssektionen

Hildegard Schmoller (Wien): Nichts zu feiern?! – Der „12. November“ in Österreich

Andrea Talabér (Prag): The Saint and the King: The National Day of St. Stephen in Hungary in 1938 and 1988

Frank Hadler (Leipzig): Im Schatten von 70 Jahren „Roter Oktober“ und Perestroika

Arūnas Vyšniauskas (Vilnius): Zur Problematik der baltischen Staatsgeburten vor 100 Jahren. Ein Vergleich der Monografien zur Entstehungsgeschichte der baltischen Staaten von Gregor Rutenberg (1928), Stanley W. Page (1959) und Sigmar Stopinski (1997)

Abschlussdiskussion

Geschlossene Arbeitssitzung der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission

Veranstalter: