Staatssozialismen im Vergleich
Ein Vierteljahrhundert nach dem Zusammenbruch der real-sozialistischen Herrschafts-, Wirtschafts-und Gesellschaftssysteme scheint es an der Zeit, einen Vergleich ihrer Strukturen und Funktionsmechanismen vorzunehmen. Seit 1989 der "Eiserne Vorhang" fiel, sind in Verbindung mit der "Archivrevolution" zahlreiche Länderanalysen zu den staatssozialistischen Systemen entstanden, die eine Grundlage für vergleichende Untersuchungen bilden können. Aus Mangel an ebendiesen, wollte das Hannah-Arendt-Institut mit dieser internationalen Konferenz Impulse für die komparative Forschung setzen.
Seit dem „Fall des Eisernen Vorhanges“ im Jahr 1989 und der damit verbundenen „Archivrevolution“ sind zahlreiche Länderanalysen zu den realsozialistischen Systemen entstanden, die eine Grundlage für vergleichende Untersuchungen bilden können. Doch daran mangelt es noch, und so wollte das Hannah-Arendt-Institut mit einer internationalen Konferenz Impulse für die komparative Forschung setzen. Angesichts der Fülle möglicher Themen standen drei Forschungsfelder im Zentrum, die für das Funktionieren der autokratischen Systeme von hoher Bedeutung waren: die Staatsparteien als bedeutendste Herrschaftsträger, die Sozialpolitik als wichtigstes Medium der Herrschaftslegitimation und die Rolle von Opposition und Widerstand infolge des Scheiterns der autokratischen Regimelegitimierung. Die Konferenz baute im Wesentlichen auf Länderstudien auf (Sowjetunion, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Deutsche Demokratische Republik, Albanien und Jugoslawien). Den vollständigen Tagungsbericht von Alexander Akel für H-Soz-Kult können sie hier weiterlesen.
Konferenzübersicht:
Grußwort von Peter Wiegand (Hauptstaatsarchiv Dresden)
Begrüßung und Einführung von Günther Heydemann (Hannah-Arendt-Institut)
Panel I: Sowjetunion
Helmut Altrichter (Universität Nürnberg-Erlangen): Staatspartei
Stefan Plaggenborg (Ruhr-Universität Bochum): Sozialpolitik
Alexey Makarov (Moskau): Opposition und Widerstand
Panel II: Polen
Tytus Jaskulowski (Hannah-Arendt-Institut Dresden): Staatspartei
Dariusz Grala (Posen): Sozialpolitik
Klaus Ziemer (Universität Trier): Opposition und Widerstand
Panel III: Tschechoslowakei
Stanislav Balik (Masaryk-Universität Brno): Staatspartei
Jan Holzer (Masaryk-Universität Brno): Opposition und Widerstand
Panel IV: Ungarn
Andreas-Schmidt-Schweizer (Herder-Institut Marburg): Staatspartei
Tibor Valuch (Universität Debrecen): Sozialpolitik
Krisztian Ungvary (Budapest): Opposition und Widerstand
Panel V: Rumänien
Thomas Kunze (Konrad-Adenauer-Stiftung): Staatspartei
Alexandru-Murad Mironov (Universität Bukarest): Sozialpolitik
Anneli Ute Gabanyi (Berlin): Opposition und Widerstand
Panel VI: Bulgarien
Mihail Gruev (Universität Sofia): Staatspartei
Dimitrina Petrova (Universität Essex): Opposition und Widerstand
Panel VII: Deutsche Demokratische Republik
Andreas Malycha (Institut für Zeitgeschichte Berlin-München): Staatspartei
Manfred G. Schmidt (Universität Heidelberg): Sozialpolitik
Ehrhart Neubert (Erfurt): Opposition und Widerstand
Panel VIII: Albanien
Michael Schmidt-Neke (SPD Landtagsfraktion Kiel)
Panel IX: Jugoslawien
Wolfgang Höpken (Universität Leipzig)