50. Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings

| vom 20.08.2018
Pilsen (ČSSR), 1968. Foto: Dieter Prescher. © Bundesstiftung Aufarbeitung, Dieter Prescher, Bild 191

Am 20. August 1968 besetzten Truppen des von der Sowjetunion kontrollierten Militärbündnisses Warschauer Pakt die damalige CSSR, um eine politische Reformbewegung unter der Leitung von Alexander Dubček gewaltvoll niederzuschlagen. Dieser so genannte Prager Frühling - die Versuche einen Sozialismus mit „menschlichem Antlitz“ zu verwirklichen – wurde von Moskau als Konterrevolution interpretiert und mit der Okkupation von Prag gewaltvoll beantwortet. Die Ereignisse gelten als Kristallisationspunkt und entscheidende Bewegung in der Geschichte von Protest und Opposition gegen die kommunistischen Diktaturen in Osteuropa nach 1945. Die Protestierenden bezogen sich einerseits auf die gescheiterten Reformversuche in Ungarn 1956 und dem Aufstand in der DDR 1953, andererseits bezogen sich die Oppositionsbewegungen der 1970er und 1980er-Jahre auf die Versuche von Dubček. Die Brutalität im Agieren der Machthaber führte dazu, dass sich viele Menschen enttäuscht vom kommunistischen Staat abwandten. Somit ist die Bedeutung des Prager Frühlings vor allem für das Ende der kommunistischen Diktaturen als hoch einzuschätzen.

Anlässlich des 50. Jahrestages möchten wir sie auf unsere vielfältigen Angebote zum Thema Prager Frühling auf unserer Website hinweisen. Neben Dubcek-Biographien, diplomatischen Quellen und wissenschaftlichen Darstellungen finden sie auch Radiofeatures aus Tschechien, spannende Dokumentarfilme mit Zeitzeugeninterviews oder ein Webportal. Mit unserem Angebot möchten wir ihnen breite multimediale Möglichkeiten an die Hand geben, um sich zu diesem wichtigen Themenkomplex der Demokratiegeschichte informieren zu können.