Pressemitteilung

Begegnungstreffen der ehemaligen „Hoheneckerinnen“ am 28.04.2018

| vom 27.04.2018

SÄCHSISCHER LANDESBEAUFTRAGTER ZUR AUFARBEITUNG DER SED-DIKTATUR

Logo des sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Hoheneck, 27.04.2018. Morgen findet in der Gedenkstätte Hoheneck ein Begegnungstreffen der in der DDR in Hoheneck inhaftierten Frauen statt. Den Auftakt bildet das Gedenken an die vom Kommunismus verfolgten Frauen am Gedenkstein vor der Gedenkstätte. Hoheneck war das größte Frauengefängnis der DDR. Tausende Frauen und Mädchen waren dort aus politischen Gründen eingesperrt. Sie waren unvorstellbaren Haftbedingungen ausgesetzt und dem SED-Regime schutzlos ausgeliefert. Als politische Gefangene wurden sie auf besondere Weise schikaniert. Man legte sie mit Schwerverbrecherinnen zusammen und verpflichtete sie zu Zwangsarbeit für den Arbeiter- und Bauernstaat.
Die Gedenkansprache des Landesbeauftragten hält Maximilian Heidrich, der das Vermächtnis von Hoheneck vor allem als Auftrag für die politische Bildung sieht:
„Die Erfahrungen müssen uns Auftrag sein, das weiterzugeben, was nicht dem Ver-gessen anheimfallen darf. Den Erinnerungen muss eine Zukunft gegeben werden. Auch deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass wir ein „Schloss Hoheneck“ als historisch authentischen Ort haben, innerhalb dessen eine Gedenkstätte entsteht, in der wir uns erinnern und uns historisch-politisch bilden können.“, so Maximilian Heidrich.
Die Besucher haben im Anschluss Gelegenheit, mit den Zeitzeuginnen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mit ihnen die ehemaligen Hafträume zu besichtigen. Die Begegnung der Frauen und ihre Zeitzeugenarbeit fördert der Sächsische Landes-beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Um 17:00 Uhr hält Dr. Tobias Wunschik, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim BStU einen Vortrag über die Häftlingszwangsarbeit in Hoheneck unter dem Titel „Knastware für den Klassenfeind“.


Ablauf
09:30 Uhr ǀ Gedenkrede, Grußworte und Kranzniederlegung mit musikalischer Umrahmung
10:00 Uhr ǀ Begehung der ehemaligen Hafträume mit den Zeitzeuginnen
11:30 Uhr ǀ Informationen zum Baugeschehen
13:00 Uhr ǀ Erkundung der Phänomenia (kostenpflichtig)
17:00 Uhr ǀ Vortrag von Dr. Tobias Wunschik „Knastware für den Klassenfeind“