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Gedenken an Alexander Solschenizyn anlässlich seines 100. Geburtstages

| vom 11.12.2018
 Alexander Solschenizyn im Haus von Heinrich Böll am 14. Februar 1974, Dutch National Archives, The Hague, Fotocollectie Algemeen Nederlands Persbureau (ANEFO), 1945-1989, Nummer toegang 2.24.01.05 Bestanddeelnummer 927-0019

Kislowodsk, 11.12.2018. Im Geburtsort sowie in ganz Russland gedachte die Literaturwelt anlässlich seines 100. Geburtstages dem Schriftsteller Alexander Solschenizyn. Der oppositionelle Intellektuelle galt vielen als moralischer Kompass im Geistesleben der Sowjetunion. Der Nobelpreisträger wurde 1974 aus der Sowjetunion ausgebürgert und kehrte 1994 aus dem Exil nach Russland zurück, wo er 2008 starb. Mit seinem Hauptwerk "Archipel Gulag" hat der Mathematiklehrer und Schriftsteller ein aufrüttelndes Epos geschaffen, das die "unmenschliche Macht von Menschen über Menschen" bezeugt. Er selbst verbrachte viele Jahre seines Lebens in den Straflagern Sibiriens. Basierend auf seinen eigenen Erfahrungen, aber auch auf den Berichten von über 200 Überlebenden, stellt er die geschichtliche Entwicklung des Systems in den Mittelpunkt, beschreibt die Lagerwelt aus der Sicht der verschiedenen Gruppen, die sie bevölkerten und zeichnet den Weg der Häftlinge von der Einlieferung bis zum Tode durch Erschöpfung, Krankheiten oder dem Sadismus der Bewacher nach. Solschenizyn hat das sowjetische Lagersystem weltweit bekannt gemacht, er hat die Öffentlichkeit aufgerüttelt und das Sowjetunionbild des Westens maßgeblich geprägt. Die Biografie von Alexander Solschenizyn und weitere Informationen zu den Aktivitäten und Akteuren der Oppositionsbewegung in der Sowjetunion vor 1991 finden sie auf dem Portal dissidenten.eu.

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