Luxemburg-Liebknecht-Demo: Bundesstiftung Aufarbeitung erinnert an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft
Berlin, 14.01.2018. Zur alljährlichen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration erinnert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit einem Gedenkkranz auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft. „Die Geschichte des Kommunismus ist untrennbar verbunden mit der Erinnerung an die begangenen Verbrechen und das Unrecht“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung Aufarbeitung Anna Kaminsky.
Als politische Großdemonstration findet die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration alljährlich zum Gedenken an die am 15. Januar 1919 in Berlin durch Freikorpssoldaten ermordeten Mitbegründer der KPD Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt. Sie endet traditionell an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Seit 2006 erinnert ein Gedenkstein am Rande der Gedenkstätte der Sozialisten an die Opfer politischer Repression in der Sowjetunion sowie der SBZ und der DDR.
Anna Kaminsky erinnerte in diesem Zusammenhang an die massenhafte Verhaftung von Oppositionellen im Umfeld der offiziellen „Kampfdemonstration“ der DDR zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 30 Jahren. Am 17. Januar 1988 hatten Angehörige oppositioneller Gruppen in der DDR im Demonstrationszug Plakate mit Luxemburg-Zitaten entrollt. Mit Sätzen wie „Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“, „Der einzige Weg zur Wiedergeburt – breiteste Demokratie“ und „Wer sich nicht bewegt, spürt die Fesseln nicht“ machten sie die Gegensätze zwischen kommunistischer Propaganda und realsozialistischer Wirklichkeit deutlich. Bei der Demonstration und in den folgenden Tagen wurden mehr als 100 Oppositionelle verhaftet, mit hohen Haftstrafen bedroht und teilweise nach Westdeutschland abgeschoben.