In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
BioLex - Wer war wer in der DDR
Abendroth, Hermann
* 19.1.1883 ✝ 29.5.1956
Geb. in Frankfurt (Main); Vater Buchhändler; Gymnasium; 1900 03 Studium in München bei Ludwig Thuille (Musiktheorie u. Komposition), Anna Wirzel-Langenhan (Klavier) u. Felix Mottl (Dirigieren); 1903/04 Dirigent des Orchestervereins München, 1905 11 Kapellmstr. des Vereins der Musikfreunde Lübeck, 1907 1. Kapellmstr. am Stadttheater Lübeck, 1910 Ltr. des Philharmon. Chors; 1911 14 Städt. Musikdir. in Essen; 1915 34 Ltr. des Gürzenich-Orchesters in Köln u. Generalmusikdir. der Stadt; Gastspielreisen in die UdSSR, nach Großbritannien, Frankreich u. Dänemark; u. a. Ur- u. Erstaufführung zeitgenöss. Komponisten wie Béla Bartók u. Strawinsky; 1930 33 auch Generalmusikdir. in Bonn; 1933/34 Dir. des Konservatoriums in Köln (Nachf. von Walter Braunfels); nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Kölner Stadtradt kurzzeitig Entlassung aus allen Ämtern, 1934 45 Chefdirigent des Gewandhaus-Orchesters Leipzig (Nachf. von Bruno Walter) u. Ltr. der Fachschaft Musikerziehung u. Chorleiter in der Reichsmusikkammer, außerdem Gastdirigent der Berliner Philharmoniker; 1937 NSDAP.
1945 Ltr. der Dirigentenklasse an der HS für Musik in Weimar u. musikal. Oberltr. am Dt. Nationaltheater Weimar, 1946 Thür. Staatsrat; 1947 Generalmusikdir. der Staatskapelle Weimar; 1949 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig; 1949 NP; 1951 als erster dt. Dirigent nach 1945 zu Konzerten in der UdSSR; 1952 Mitgl. der DAK; 1954 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin; Gastdirigate in zahlr. europ. Ländern; Schallplattenaufnahmen mit Werken von Beethoven, Brahms, Bruckner, Haydn, Mozart, Schubert, Schumann u. Wagner; gest. in Jena.
Friedrich Stier: Ehrung dt. Musiker durch die Univers. Jena. Weimar 1955; Prieberg, F. K.: Handbuch Deutsche Musiker 1933 45. Kiel 2004; Lucke-Kaminiarz, I.: H. A. Ein Musiker im Wechselspiel der Zeitgeschichte. Weimar 2007.
Bernd-Rainer Barth / Ingrid Kirschey-Feix
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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