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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ackermann, Henriette

* 8.9.1887 ✝ 31.8.1977

(* 1887 – † 1977)

Geboren am 8. September 1887 in Köln-Ehrenfeld als Tochter eines Barbiers; sie arbeitete nach der kaufmännischen Lehre als Kontoristin. 1905 Mitglied der SPD, protestierte gegen die Bewilligung der Kriegskredite durch die Reichstagsfraktion der SPD. Im Oktober 1916 in Köln Mitbegründerin einer Sektion der Spartakusgruppe. Wegen ihrer Befürwortung einer Kandidatur Karl Liebknechts als Nachfolger des verstorbenen Kölner Reichstagsabgeordneten Adolf Hofrichter wurde Henriette Ackermann aus der SPD ausgeschlossen. 1917 Delegierte des Gründungsparteitags der USPD in Gotha, Ende 1917 wurde sie wegen antimilitaristischer Propaganda in Berlin inhaftiert. Als Delegierte für Köln-Ehrenfeld nahm sie am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil. Nach der KPD-Gründung blieb sie zunächst noch offiziell Funktionärin der USPD, führte aber bereits um die Jahreswende 1920/21 zusammen mit Franz Dahlem und Philipp Fries den VKPD-Bezirk Mittelrhein. Gleichzeitig war sie Vorsitzende der Kölner Stadtverordnetenfraktion der VKPD.

Nach dem Ausschluß Ernst Frieslands (Reuter) verließ sie Anfang Februar 1922 die KPD und wurde zunächst KAG-, dann USPD-Mitglied. Die Vereinigung der Rest-USPD mit der SPD im September 1922 lehnte sie ab und blieb Mitglied der USPD unter Georg Ledebour und Theodor Liebknecht. Eine Zeitlang einzige Abgeordnete der USPD in der Kölner Stadtverordnetenversammlung. Sie war bis 1932 Angestellte des Kölner Büros des Freidenkerverbandes. Im März 1933 wurde sie in »Schutzhaft« genommen, 1939/40 und 1944/45 im KZ Ravensbrück inhaftiert. 1945 zunächst Kontoristin in Berlin, anschließend einige Zeit Angestellte der Kölner Stadtverwaltung. Politisch ist sie nicht mehr hervorgetreten. Henriette Ackermann starb am 31.August 1977 in Brühl bei Köln.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten