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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Alexander, Gertrud

* 7.1.1882 ✝ 22.3.1967

Geboren am 7. Januar 1882 in Ruhla/Thüringen als Gertrud Mathilde Bertha Gaudin, Tochter eines Arztes. Studium an der Universität Jena, anschließend an der Kunsthochschule Eisenach und an der königlichen Kunsthochschule in Berlin. Um das Studium zu finanzieren, arbeitete sie als Zeichenlehrerin. 1902 lernte sie Eduard Alexander kennen, sie heirateten 1908, die Ehe wurde in den zwanziger Jahren geschieden. 1907 Bekanntschaft mit Clara Zetkin und Beginn erster publizistischer Arbeiten für die sozialdemokratische Presse, u. a. 1909 die Artikelserie »Die Prometheussage« in der Frauenzeitschrift »Die Gleichheit«. Mitglied der SPD, während des Krieges illegale Arbeit für die Spartakusgruppe, 1919 Mitglied der KPD, leitete innerhalb der Agitpropabteilung die Kulturarbeit und war für das Feuilleton der »Roten Fahne« verantwortlich. Zwischen 1920 und 1925 erschienen von ihr 160 Beiträge. Sie galt in dieser Zeit als wichtigste Kunstkritikerin der KPD. 1923 erarbeitete sie gemeinsam mit Hermann Duncker und Karl August Wittfogel das »kulturpolitische Notprogramm der KPD«. Sie übersiedelte im Dezember 1925 nach Moskau und kam ins Frauensekretariat der Komintern. Seit 1926 Mitglied der KPdSU, war sie von 1931 bis 1939 Mitarbeiterin der Hauptverwaltung für Literatur (Gawlit) sowie politische Redakteurin an der Moskauer Staatlichen Zentralbibliothek und der Leninbibliothek. Sie war während der Stalinschen Säuberungen 1937 auch kurz inhaftiert, von 1939 bis 1944 evakuiert. Nach 1945 freiberufliche Übersetzerin und Redakteurin für das Sowinformbüro und die Zeitschrift »Sowjetliteratur«. Gertrud Alexander starb am 22.März 1967 in Moskau.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten