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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Altenbourg, Gerhard

* 22.11.1926 ✝ 30.12.1989

Geb. in Rödichen-Schnepfenthal (Thür.); Vater Prediger einer ev.-freikirchl. Gemeinde; seit 1929 in Altenburg (Thür.); 1944/45 Wehrdienst, Lazarett.

1946 – 48 schriftsteller. Tätigkeit, Zeichenunterricht bei Erich Dietz; 1948 – 50 Studium an der HS für Baukunst u. bildende Kunst in Weimar; danach freischaff. in Altenburg, Annahme des Künstlernamens »Altenbourg«; 1959 Beteiligung an der documenta II in Kassel; 1961 Gastatelier in der AdK in Berlin (West); 1964 Anklage u. Verurteilung wegen Übertretung der Zollgesetze der DDR zu sechs Mon. Gefängnis bei zweijähriger Bewährung; 1966 Burda-Preis für Grafik, München; 1967 Preis der II. Internat. d. Zeichnung, Darmstadt; 1968 Will-Grohmann-Preis, Berlin (West); 1970 Mitgl. des Inst. für mod. Kunst, Nürnberg; 1977 Life Fellow of the International Biographical Association, Cambridge, England; gest. in Meißen an den Folgen eines Autounfalls.

A. verweigerte sich jeder Anpassung an die Kunstpol. der DDR. Seine Wirksamkeit in der DDR wurde bis in die 80er Jahre hinein massiv behindert, z. B. durch wiederholtes Verbot bzw. Schließen von Ausstellungen. Dagegen erwarb das Museum of Modern Art in New York schon 1961 eine Arbeit des Künstlers, u. die Galerie Brusberg in Hannover zeigte 1969 eine große Retrospektive seines Schaffens. In der DDR, wo einzelne Museen wie das Kupferstichkabinett Dresden es wagten, das Werk des Künstlers umfassend zu dokumentieren, konnten erst zum 60. Geburtstag Ausstellungen in Leipzig, Dresden u. Berlin stattfinden. Das Werk umfaßt über 3.000 Zeichnungen u. Malereien, über 1.400 graf. Blätter, 14 Bücher u. 80 plast. Werke.

Tatauierte Litaneien. Berlin, Paris 1962; Ich-Gestein. Berlin 1971; Wund-Denkmale. Leipzig, Hannover 1984. G. A. Werk-Verzeichnis 1947 – 69. Hannover 1969; Kat. G. A. Zeichnungen u. Grafik. Leipzig 1986; G. A. Das einsschauende Ausschauen. Brusberg Dokumente 15. Berlin 1986; Kat. G. A. Arbeiten 1947 – 87. Bremen 1988; G. A. Arbeiten aus den Jahren 1947 – 89. Inst. für Auslandsbeziehungen. Stuttgart 1992.

Dieter Gleisberg

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten