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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Altwein, Fritz

* 5.6.1889 ✝ 11.2.1967

Geboren am 5. Juni 1889 in Jena als Sohn eines Zimmererpoliers, erlernte den Beruf eines Lithographen. Von 1908 bis 1924 arbeitete er bei Zeiss Jena. Altwein gehörte um 1908 mit Willi Münzenberg und Georg Schumann zu den Mitbegründern der Arbeiterjugend in Thüringen. 1908 trat er der SPD und den Gewerkschaften bei. 1917/18 Soldat, wurde Mitglied der Spartakusgruppe und der USPD. 1920 ging er zur KPD, war in Jena Ortsgruppenvorsitzender und vertrat die Partei in der Stadtverordnetenversammlung.

Altwein war Mitglied der KPD-BL Groß-Thüringen und Anhänger Heinrich Brandlers. 1924 wurde er Sekretär der RHD Bezirk Thüringen, 1925 Zentralsekretär der Reichsleitung der RHD in Berlin. Im April 1929 wurde Altwein wegen seiner Kritik am ultralinken Kurs der KPD-Führung aus der KPD ausgeschlossen und verlor auch seine Stellung als RHD-Angestellter. In der KPO aktiv, ging er mit deren Minderheit im April 1932 zur SAP. Von 1929 bis zu seiner Entlassung im Juni 1933 war er städtischer Wohlfahrtspfleger in Berlin, 1931/32 besuchte er die Hochschule für Politik. Von November 1933 bis Juni 1934 Instrukteur der illegalen SAP in Berlin, floh er wegen drohender Verhaftung über Holland in die CSSR und setzte hier die antifaschistische Arbeit fort. Im Sommer 1938 gelangte Altwein über Rotterdam nach Norwegen und arbeitete als Retuscheur. 1940 nach Schweden emigriert, war er dort zeitweilig interniert. Ab 1943 war er Lithograph in Stockholm und betätigte sich in der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter. Da er zunächst keine Rückkehrerlaubnis erhielt, konnte er erst 1958 in die Bundesrepublik ausreisen. Er lebte in Oberursel im Taunus und wurde Mitglied der SPD. Fritz Altwein starb am 11. Februar 1967. Roland Altwein veröffentlichte 2006 eine biographische Skizze über Fritz Altwein.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten