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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Anders, Karl

* 24.1.1907 ✝ 27.2.1997

Geboren als Kurt Wilhelm Naumann am 24.Januar 1907 in Berlin, Sohn eines Handwerksmeisters. Nach der Gesellenprüfung arbeitete Naumann im Polstermöbelbau, dann als Gartenbautechniker. 1921 im Wandervogel aktiv, ab 1923 in der Arbeiterjugendbewegung. Seit 1929 in der KPD, wurde 1931 Parteisekretär. Zeitweise leitete er die Agitpropabteilung des KPD-Bezirks Berlin-Brandenburg.

1933 Instrukteur des ZK für die Herstellung der illegalen Druckerzeugnisse im Reich, im März 1934 flüchtete er nach Prag und war dort 1936/37 im Vorstand der Roten Hilfe. Anders emigrierte 1939 über Polen nach Großbritannien, wo er von Juni bis Dezember 1940 interniert war. Anders schloß sich 1940 der sozialdemokratischen Gruppe »Neu Beginnen« an und war dann von 1943 bis 1949 in der Deutschlandabteilung von BBC tätig. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete von 1953 bis 1957 den Verlag der »Frankfurter Rundschau« und wurde Mitglied der SPD. Im Wahlkampf 1961/62 gehörte er zur zentralen Wahlkampfleitung der Partei. Als Berater der Gewerkschaft IG Bau veröffentlichte er deren Geschichte: »Stein auf Stein. Die Leute von Bau-Steine-Erden und ihre Gewerkschaften«, Hannover 1969. Von 1971 bis 1974 in der Grundwertekommission der SPD, danach in deren Seniorenrat. Karl Anders starb am 27.Februar 1997 in Dreieich bei Frankfurt/M.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten