In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Apitz, Bruno
* 28.4.1900 ✝ 7.4.1979
Geb. in Leipzig; Vater Wachstuchdrucker, Mutter Waschfrau; Ausbildung zum Stempelschneider u. Buchhändler; 1914 Mitgl. der SAJ u. anschl. der Liebknecht-Jugend; 1917 wegen Antikriegsprop. zu 21 Mon. Gefängnis verurteilt; 1917/18 Haft im Zuchthaus Cottbus; 1919 wegen Teiln. an einem Streik erneut pol. gemaßregelt; 1919/20 Gelegenheitsarb.; nach Unterricht Schauspieler in Leipzig, dann arbeitslos; 1922 Mitgl. des KJVD u. 1927 der KPD, Ltr. des Zentralverlags der Roten Hilfe (RH); Beginn der liter. Arbeit; 1930 – 33 Mitgl. des BPRS, Vors. der Bez.-Gr. Leipzig; 1933 drei Mon. Haft im KZ Colditz u. Sachsenburg; illeg. pol. Arbeit; Nov. 1934 verhaftet u. zu 46 Mon. Zuchthaus verurteilt, 1934 – 37 Haft in Waldheim, 1937 – 45 im KZ Buchenwald, dort ab 1938 im Arbeitskommando Bildhauerei, ab 1942 in der Pathologie.
1945 Red. der »Leipziger Volksztg.«; 1945/46 KPD/SED; später Verw.-Dir. der Städt. Bühnen Leipzig; 1951 1. Vors. der Gew. Kunst u. Schrifttum in Leipzig; 1952 Übersiedlg. nach Berlin u. Dramaturg bei der DEFA; ab 1955 freischaff. Schriftst.; 1955 – 60 Bezirksverordn. im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg; 1958 Welterfolg mit dem KZ-Roman »Nackt unter Wölfen« (zwei Mio. Auflage, in 29 Sprachen übersetzt, durch Frank Beyer verfilmt, UA 1963); 1958 NP; 1960 VVO; 1961 Mitgl. DAK, Vorstand des DSV u. der Comunità Europea degli Scittori Rom; PEN-Club der DDR; 1963 NP (im Koll.) für den TV-Film »Nackt unter Wölfen«; 1966 Erich-Weinert-Medaille; 1970 KMO; 1975 Ehrenbürger v. Leipzig; 1976 autobiogr. gehaltener Roman »Der Regenbogen«; gest. in Berlin.
Esther. Novelle. Berlin 1959; Schwelbrand. Autobiogr. Roman. (erg. von W. Weiß). Berlin 1984. Florstedt, R.: B. A. 1900 – 1979. Biogr. Leipzig 1990; Zur Nieden, S.: »Stär-
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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