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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Auer, Erich

* 26.4.1902 ✝ 1.6.1978

Geboren am 26. April 1902 in Hesserode bei Nordhausen, Sohn eines Tischlers; Druckerlehre. 1916 Mitglied der Arbeiterjugend, war im Mai 1916 Teilnehmer an der Osterkonferenz der oppositionellen Arbeiterjugend und begegnete dort Karl Liebknecht. Auer trat 1918 der FSJ und im April 1920 der KPD bei und war von 1923 bis 1925 Leiter der KJD bzw. KJVD-BL Thüringen. 1923 auf dem Reichskongreß ins ZK der KJD gewählt, wurde er 1925 bis Anfang 1928 Orgleiter des ZK des KJVD. Als KJVD-Vertreter war er bis Ende 1928 Referent des EK der KJI in Moskau. Anschließend in Berlin Mitarbeiter in der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD und bis 1932 Mitglied des Reichskomitees der RGO und deren Agitpropsekretär. Ende 1932 wurde er Gewerkschaftsredakteur des »Ruhr-Echos« in Essen.

1933 Instrukteur in Danzig, Ostpreußen, und später im Ruhrgebiet, 1934 Oberberater für die Bezirke Ostpreußen und Königsberg. Im März 1934 wurde Auer in Berlin verhaftet und am 31.Juli 1934 zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Freilassung Drucker in der Deutschen Zentraldruckerei. 1937 erneut festgenommen und drei Monate inhaftiert. Am 1.März 1944 zum Strafbataillon 999 eingezogen, wegen einer schweren Erkrankung aber wieder entlassen.

1945/46 war Auer stellvertretender Bürgermeister in Berlin-Bohnsdorf, von 1946 bis 1949 Bezirksrat für allgemeine Verwaltung und Sozialwesen in Berlin-Treptow. Auer wurde 1950 vorgeworfen, sich 1941 gegenüber der Gestapo bereit erklärt zu haben, politische Stimmungsberichte abzuliefern. Daraufhin als Kulturleiter auf das VEG Groß-Lüsewitz in Mecklenburg abgeschoben, bis 1967 Kaderleiter des Instituts für Pflanzenzüchtung der AdL. Ab 1952 gehörte er dem Sekretariat des Bezirksvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft Rostock an. Erich Auer, der in erster Ehe mit der 1944 hingerichteten Widerstandskämpferin Judith Auer verheiratet war, starb am 1. Juni 1978.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten