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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Auerbach, Thomas

* 26.7.1947 ✝ 4.2.2020

Geb. in Leipzig; seit 1963 in der kirchl. Jugendarbeit engagiert; 1964 – 67 Lehre als Elektromonteur; 1965 Wehrdienstverweigerung, Ablehnung einer IM-Anwerbung durch das MfS u. Bericht darüber in kirchl. Kreisen; 1967 – 70 Ausbildung zum Diakon in Eisenach, ab 1971 Stadtjugendwart der Ev. Gemeinde in Jena u. Ltr. der Offenen Arbeit; 1975 CDU; nach der Ausbürgerung von  Wolf Biermann im Nov. 1976 Initiierung von Protesten u. einer Unterschriftensamml, U-Haft, Sept. 1977 Abschiebung nach West-Berlin; dort u. a. tätig in der kirchl. Jugendarbeit, Religionslehrer; nach Abitur Stud. der Erziehungswiss. an der FU Berlin; unterstützt zus. mit  Jürgen Fuchs u.  Roland Jahn die DDR-Opposition; aktiv in der blockübergreifenden Friedensbew. sowie in der »AG Berlin- und Deutschlandpolitik« der Alternativen Liste in West-Berlin; Dez. 1989 beteiligt an der Besetzung der MfS-BV Gera, anschl. engagiert bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seit 1993 wiss. Mitarb. der Abt. Bildung u. Forsch. beim BStU, 2005 – 08 Ltr. der Außenstelle Schwerin der BStU; 1997 CDU; 2000 Bundesverdienstkreuz; seit 2009 Ruhestand.



Vorbereitungen auf den Tag X. Die geplanten Isolierungslager des MfS. Berlin 1995; Einsatzkommandos an der unsichtbaren Front. Terror- u. Sabotagevorbereitungen des MfS gegen die Bundesrep. Dtl. Berlin 1999; »Es kann anders werden«. Opposition u. Widerstand in Thüringen 1945 – 89. Köln u. a. 2005 (mit E. Neubert). G. Hildebrand: Th. A., in: I.-S. Kowalczuk, Tom Sello (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition u. Widerstand in Biographien u. Fotos. Berlin 2006; U. Scheer: Vision u. Wirklichkeit. Die Opposition in Jena in den siebziger und achtziger Jahren. Berlin 1999; H. Pietzsch: Jugend zwischen Kirche u. Staat. Geschichte der kirchl. Jugendarbeit in Jena 1970 – 89. Köln u. a. 2005; S. Reiprich: Der verhinderte Dialog. Meine politische Exmatrikulation. 2. Aufl., Berlin 2001.

Ilko-Sascha Kowalczuk

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten