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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Baartz, Bernhard

* 21.9.1895 ✝ 15.9.1959

Geboren am 21. September 1895, Sohn eines Milchhändlers; Besuch der Präparandenanstalt und des Lehrerseminars in Spandau. Von 1914 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg. 1919 legte er die 1. und 1921 die 2. Lehrerprüfung ab, war seit 1919 im Berliner Schuldienst an der Rütli-Schule, einer Reformschule ohne Religionsunterricht. Für die KPD von 1925 bis 1929 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt. Ab Juli 1926 Fürsorger beim Bezirksamt Prenzlauer Berg, dort im Mai 1933 aus politischen Gründen entlassen. Baartz zog aufs Land und wurde Kraftfahrer und Landwirt. 1937 für drei Monate in der Gestapo-Zentrale in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße in Haft. Als er 1939 – nach eigener Aussage zur Tarnung – einen Aufnahmeantrag für die NSDAP stellte, wurde dieser jedoch 1943 von der NSDAP-Kreisleitung Ruppin abgelehnt mit der Begründung: »Er hat aber doch in den Jahren bewiesen, daß er die nationalsozialistischen Gedankengänge nie erfassen wird. Er ist ein Nörgler, kritisiert und meckert über alles, was in der neuen Zeit geschaffen wurde.« Im Mai 1945 Bürgermeister in Lindow (Mark), wurde er bereits im Juli 1945 wieder abgesetzt und verhaftet. Er ging im Frühjahr 1946 nach Berlin zurück, war bis 1949 Dienststellenleiter in der Abteilung Gesundheitswesen des West-Berliner Bezirksamts Wilmersdorf. Bernhard Baartz starb am 15. September 1959 in West-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten