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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bahls, Rudolf

* 16.2.1884 ✝ 1.7.1967

Geboren am 16. Februar 1884 in Berlin; Dreher, 1903 Mitglied des DMV, seit 1908 der SPD. Soldat im Ersten Weltkrieg, trat 1917 zur USPD über und arbeitete während der Novemberrevolution als Sekretär im Vollzugsrat der Arbeiter- und Soldatenräte, später Angestellter der Betriebsrätezentrale in Berlin. Ab 1920 KPD-Mitglied, bis 1923 Angestellter des Berliner Magistrats, übte er zunächst ehrenamtliche Funktionen aus, war Mitglied der BL und dann hauptamtlicher Angestellter der Reichsgewerkschaftsabteilung des ZK der KPD. Später auch Redakteur an der Zeitung »Klassenkampf« in Halle. Von 1925 bis 1933 Abgeordneter und Vorsitzender der KPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Berlin-Reinickendorf. Von 1930 bis 1933 Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, wurde Bahls im Februar 1933 von der SA verhaftet, in die berüchtigte SA-Kaserne in die Hedemannstraße verschleppt und mißhandelt. 1937 und 1939 für einige Wochen abermals festgenommen, konnte er sich im August 1944 der erneuten Verhaftung im Zusammenhang mit der Gestapoaktion »Gewitter« durch Flucht entziehen und lebte bis April 1945 illegal. Seit Mai 1945 Angestellter im Bezirksamt Reinickendorf, leitete er ab Oktober 1945 das Wohnungsamt des Bezirks. Er gehört wieder der KPD/SED an und wurde im Januar 1947 Leiter der Abteilung Löhne und Tarife der IG Chemie des FDGB. Rudolf Bahls starb am 1.Juli 1967 in Berlin-Reinickendorf.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten