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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Barth, Willi

* 15.9.1899 ✝ 5.5.1988

Geb. in Ingersleben (Krs. Gotha); Vater Maurer, Mutter Hebamme; Volksschule; 1914 – 18 Ausbildung zum Tischler in Neudietendorf; 1916 – 33 Dt. Holzarb.-Verb.; 1917 – 28 Tischler in Gotha u. Erfurt; 1919/20 USPD; 1920 KPD, Pol.-Ltr. in Ingersleben; dort 1923 Mitgl. u. Verbindungsmann der Proletar. Hundertschaften, wirkte bei deren Bewaffnung mit; 1928 – 31 Instrukteur beim Verb. proletar. Freidenker in Gotha, Mitgl. der Gemeindevertr. Ingersleben; 1928 – 33 Mitgl. des Stadtrats von Ingersleben u. 1930 – 33 stellv. Bürgermstr.; 1931 Besuch der Rosa-Luxemburg-Schule des ZK der KPD; 1931 – 33 Bez.-Sekr. der RH des Bez.-Verb. Thür.; 1933 – 34 illeg. Tätigkeit für die RH in Hannover, Berlin u. Thür. (»Ernst«), Hrsg. eines 14tägigen Informationsdienstes, Nachrichtenübermittl. an die KPD in Prag u. Paris, Aufbau eines Abwehrapparates gegen die Gestapo; Dez. 1934 Emigr. nach Prag, Mitgl. der RH-Ltg.; März 1938 – 40 Emigr. u. Internierung in England; 1940 – 42 Internierung in Kanada, 1942 nach Großbritannien entlassen; 1942 – 46 Tischler in Manchester (England), Mitgl der PL, verantw. für Ortsgr. der FDKB; 1946 Mitarb. im Rückwanderungsbüro in Manchester.

1946 Rückkehr nach Dtl. über Jugosl.; SED; 1946 – 49 Ref. der Abt. Landes- u. Provinzialpol. bzw. Hauptref. der Abt. staatl. Verw. beim ZK der SED; 1948/49 PHS; 1949 Ltr. der Abt. Kommunalpol. beim ZK der SED, 1950 stellv. Ltr. der Abt. Staatl. Verw. des ZK der SED; 1954 – 77 Ltr. der Arbeitsgr. Kirchenfragen des ZK der SED (entsprach einer ZK-Abt.); 1977 Rentner, Parteiveteran, Mitgl. der Zentr. Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitgl.; 1964 VVO; 1969 KMO; 1974 Ehrenspange zum VVO; 1975 Kampforden für Verdienste um Volk u. Vaterland; 1984 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Militarismus u. pol. Klerikalismus. Berlin 1961.

Bernd-Rainer Barth /

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten