x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bartz, Wilhelm

* 10.12.1881 ✝ 18.3.1929

Geboren am 10. Dezember 1881 in Tangermünde; Buchdrucker, trat 1900 in die Gewerkschaft und die SPD ein. Er wurde 1907 hauptamtlicher Funktionär der SPD und Redakteur der »Norddeutschen Volksstimme« in Bremerhaven, dieses Blatt leitete er bis 1919. 1910/11 Besuch der SPD-Parteischule in Berlin. Im Mai 1919 Übertritt zur USPD, Redakteur der »Arbeiterzeitung« für das Unterwesergebiet. 1920 war er Abgeordneter der USPD im Reichstag. Mit dem linken Flügel der USPD trat er (Delegierter des USPD-Spaltungsparteitages) für den Anschluß an die KI ein, bei der Verschmelzung im Dezember 1920 ging er zur KPD. Bartz gehörte zu den Führern der KPD in Hannover, er unterschrieb im Streit zwischen der Levi-Gruppe und der Zentrale nach der März-Aktion 1921 eine Erklärung gegen die Zentrale. Doch schloß er sich der KAG nicht an und blieb bis 1924 MdR der KPD. 1921 Redakteur der »Internationalen Pressekorrespondenz« in Berlin. 1922 (gemeinsam mit Wilhelm Koenen) Vorsitzender der kommunistischen Reichstagsfraktion. 1924 kurze Zeit verhaftet, dann in der Orgabteilung des ZK tätig, 1925 übernahm er die Geschäftsführung der »Roten Fahne«. Er vertrat die KPD im Preußischen Staatsrat. Seit 1923 bei den Berliner Linken, auf dem X. Parteitag (1925) war er Schriftführer und Mitglied der Politischen Kommission. Nach dem »Offenen Brief« im September 1925 trennte er sich von der Ruth-Fischer-Führung und ging zu Ernst Thälmann über, zuletzt war er Wirtschaftsleiter der »Internationalen Pressekorrespondenz« und ihrer Nachrichtenagentur. Wilhelm Bartz starb am 18. März 1929 in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten