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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Baumgarten, Arthur

* 31.3.1884 ✝ 27.11.1966

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Bakteriologe u. Pathologe, Med.-Prof.; Volksschule; 1893 Umzug der Fam. nach Tübingen; Gymnasium in Tübingen; Studium der Rechtswiss. in Tübingen, Genf, Leipzig u. Berlin, 1907 Jurist. Staatsprüfung in Tübingen; 1909 Prom. bei Franz von Liszt zur Ideal- u. Gesetzeskonkurrenz; 1909 Prof. für Strafrecht an der Univ. Genf, ab 1920 Ordinarius an der Univ. Köln, ab 1923 an der Univ. Basel u. ab 1930 an der Univ. Frankfurt (Main); 1933 Emigr. in die Schweiz; 1933 – 45 Erziehungsrat in der Stadt Basel; Schweizer Staatsbürger (bis zu seinem Tod); 1934 Prof. für Rechtsphilos. u. allg. Rechtslehre an der Univ. Basel; 1935 Studienreise durch die UdSSR; seit Mitte der 1930er Jahre Anbindung an den sowj. Auslandsnachrichtendienst INO des NKWD (später KGB); 1935 Gutachter im Berner Prozeß um die »Protokolle der Weisen von Zion«; 1936, 1937 u. 1938 Gastdoz. an der Univ. Kaunas (Litauen); 1944 Mitbegr. der Schweizer »Partei der Arbeit« u. der Schweizer.-sowj. Ges.; gehörte zum Freundeskrs. um Noel H. Field; Red. der PdA-Ztschr. »Soz.«.

1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 SED; ab Mai 1947 Gastprof. an den Univ. Berlin u. Leipzig; Okt. 1948 in die Schweiz; März 1949 ord. Prof. für Rechtsphilos. u. Völkerrecht an der HU Berlin; ab Febr. 1949 Ord. Mitgl. der DAW u. Mitgl. des Wiss. Senats beim Min. für Volksbildung; 1951/52 zugl. Rektor der Potsdamer Landes-HS; 1951 NP; 1952 Vors. des Jurist. Arbeitskrs. der DAW; 1951 – 60 Präs. der DASR Potsdam u. Chefred. der Fachztschr. »Staat u. Recht«; 1953 als Prof. der HU Berlin em.; 1954 VVO; März 1958 öff. Revisionismus-Vorwürfe; 1958 Dr. h. c. der FSU Jena; 1959 Verdienter Wiss. des Volkes; 1960 Rentner; 1960 Mitgl. der DAW u. der Sächs. AdW; 1. Vors. (Nachf. von  Kurt Schumann) u. ab 1962 Ehrenpräs. der dt. Sekt. der Vereinigung Demokrat. Juristen; ab Nov. 1964 Ehrenpräs. der »Ges. für Völkerrecht der DDR«; gest. in Berlin.

Die Wiss. vom Recht u. ihre Methode. 3 Bde. Tübingen 1920; Geschichte der abendländ. Philos. Basel 1945; Bemerkungen zur Erkenntnistheorie des dial. u. hist. Materialismus. Berlin 1957; Rechtsphilos. auf dem Wege (mit Bibl.). Berlin 1973. Teubner, H.: Exilland Schweiz. Dok. Bericht über den Kampf emigrierter dt. Kommunisten 1933 – 1945. Berlin 1975; Dähn, U. (Hrsg.): Vom Liberalismus zum Sozialismus. Zum 100. Geburtstag von Prof. Dr. Dr. h. c. A. B. Potsdam 1984; Kießling, W.: Partner im »Narrenparadies«. Der Freundeskrs. um Noel H. Field u. Paul Merker. Berlin 1994; Peschel, Ch.: A. B. In: Schröder, H., Simon, D.: Rechtsgeschichtswiss. in Dtl. 1945 bis 1952. Frankfurt (Main) 2001; Klenner, H., Oberkofler, G.: A. B. Rechtsphil. u. Kommunist. Daten u. Dok. zu seiner Entwickl. Innsbruck 2003.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten