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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Beier, Wilhelm (Willi) Ferdinand Hermann

* 13.8.1905 ✝ 19.2.1988

Geb. in Berlin; Vater Schlosser, Mutter Näherin; Besuch der Volks- u. Realschule in Berlin; 1919 Buchdruckerfachschule; 1921 – 23 Studium an der Kunstgewerbeschule Berlin u. 1923 – 28 an der Staatl. Kunsthochschule Berlin-Schöneberg, daneben 1924 – 26 Zeitschriftenred. (»Hackebeils Illustrierte«, »Hausfrau« u. »Sportschau«); 1926 – 31 Graphiker u. Hersteller bzw. Werbefachmann in versch. Berliner Betrieben; 1929 KPD; 1931 – 39 als Drucker u. Fälscher (Stempelmacher für Pässe) in versch. Werkstätten der KPD (unter Ltg. von Leo Flieg bzw.  Richard Großkopf u. Adolf Sauter) in Berlin (Deckn. »Dühring«) u. 1934 / 35 in Saarbrücken bzw. Wiebelskirchen; 1935 Aufbau einer KPD-Druckerei u. Setzerei in Paris; 1935 / 36 Aufbau u. Mitarb. versch. Paßfälscherwerkstätten der KPD in Prag (Deckn. »Burger«); 1936 – 39 Neuaufbau des Paßfälscherapparats in Paris; gleichzeitig Studium der Hochfrequenztechnik an der Pariser Sorbonne, Arbeit am Inst. für Hochfrequenztechnik; 1939 (auf Weisung von  Franz Dahlem) Auflösung der Druckerei u. Paßfälscherwerkstatt; Internierung; 1939 / 40 mit falschen Papieren in Arbeitskompanien in Algerien u. Marokko; danach in Gurs, Arbeit als Holzfäller; ab Herbst 1941 Anschluß an die KP Spaniens bzw. die span. Gruppe der MOI in Südfrankreich (Deckn. »François«), Waffentransporte u. Dynamitbeschaffung für Sabotageakte; 1941 – 43 Hilfsarbeiter; 1943 / 44 in Paris in der Résistance; 1944 / 45 Mitgl. der KPD-Ltg. in Paris u. der Bewegung Freies Dtl. für den Westen (CALPO), Ltr. der KPD-Druckerei in Paris.

Okt. 1945 Rückkehr nach Berlin (zus. mit  Käthe Dahlem); 1946 SED; 1945 – 50 Ltr. des Dt. Funkverlags, Gründer u. Chefred. (bis 1946) einer Rundfunkztschr. (später »FF dabei«); 1947 Lizenzträger, Mitbegr. u. Ltr. des Verlags Volk und Welt (mit  Michael Tschesno-Hell); 1950 – 54 Ltr. des Sportverlags u. des Verlags Tribüne; 1955 – 74 wiss. Mitarb. der Arbeitsgr. bzw. des Inst. für Theorie u. Gesch. der Körperkultur an der DHfK Leipzig; 1956 – 78 Vors. der ZRK des VDJ;

ab 1970 Mitgl. der Historikerkomm. des Weltrats für Sport u. Körpererziehung bei der UNESCO; bis 1978 auch als Französisch-Dolmetscher für die Abt. Internat. Verbindungen des ZK der SED tätig; 1981 VVO; 1985 KMO; gest. in Berlin.

Grundmann, S.: Richard Großkopf u. die kommunist. Paßfälscherorg. In: IWK (2004) 4.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten