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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Benjamin, Hilde

* 5.2.1902 ✝ 18.4.1989

Geb. in Bernburg; Vater Prokurist u. Dir.; Volksschule, Lyzeum u. Studienanstalt Berlin-Steglitz, Abitur; 1921 – 24 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Berlin, Heidelberg u. Hamburg; Mitgl. im Soz. Studentenbund; 1924 Referendarsexamen in Berlin-Wedding; 1926 Heirat mit Georg Benjamin; 1927 Assessor-Examen; Nov. 1927 KPD; 1928 – 33 Rechtsanwältin in Berlin-Wedding (Sozius ihrer Anwaltskanzlei war  Götz Berger), u. a. Verteidigerin einer Beklagten im Mordfall Horst Wessel; Anwältin der RH; 1931/32 Lehrerin an der MASCH; 1933 Berufsverbot; illeg. pol. Arbeit; 1934 – 39 jur. Beraterin der sowj. Handelsges. in Berlin; 1939 – 45 als Angest. in der Konfektionsindustrie dienstverpflichtet.

Mai 1945 Staatsanwältin in Berlin-Lichterfelde; Okt. 1945 Vortragender Rat in der Dt. ZV für Justiz, ab Aug. 1946 dort kommissar. Ltr., 1947 – 49 Ltr. der Abt. Kader; 1946 SED; 1948 Mitgl. des DFD-BV, Ltr. der Juristinnenkommission; 1949 – 53 Vizepräs. des Obersten Gerichts, Vors. in einer Reihe von Schauprozessen, so 1950 gegen die Zeugen Jehovas u. 1952 die Burianek-Gruppe, mitverantw. für schwere Urteile; 1949 – 67 Abg. der (Prov.) Volkskammer, Ltr. der Gesetzgebungskommission, die Gerichtsverfassungsgesetz, Jugendgerichtsgesetz u. Strafprozeßordnung von 1952 ausarbeitete; 1952 Dr. jur. h. c. der HU Berlin; 1952 Mitgl. des Jur. Arbeitskrs. der DAW; 15.7.1953 – 13.7.1967 Min. der Justiz (Nachf. von  Max Fechner); 1954 – 89 Mitgl. des ZK der SED; 1962 VVO; 1962 Mitgl. des ZV der VDJ; 1963 Vors. der Kommission zur Ausarbeitung des neuen Strafgesetzbuchs; Aug. 1967 Vors. der Gesetzgebungskommission beim Staatsrat; Aug. 1967 Verdienstmedaille der Organe des MdI; ab 1967 Prof. u. Ltr. des Lehrstuhls »Geschichte der Rechtspflege« an der DASR Potsdam; Febr. 1972 Ehrenspange zum VVO; Febr. 1977 KMO; Dez. 1979 Verdienter Jurist der DDR; Febr. 1982 Stern der Völkerfreundschaft; Febr. 1987 KMO; gest. in Berlin.

Georg Benjamin. Berlin 1978; Geschichte der Rechtspflege (in der DDR) (Ltr. des Autorenkoll.). 3 Bde. Berlin 1976, 1980, 1986; Aus Reden u. Aufsätzen. Berlin 1982. Werkentin, F.: Pol. Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Berlin 1995; Feth, A.: H. B. – Eine Biogr. Berlin 1997; Brentzel, M.: Die Machtfrau. H. B. 1902 – 1989. Berlin 1997; Wentker, H.: Volksrichter in der SBZ/DDR 1945 bis 1952. München 2001; Amos, H.: Kommunist. Personalpolitik in der Justizverwaltung der SBZ/DDR (1945 – 53). In: Bender, G. (Hrsg.): Recht im Sozialismus. Frankfurt (Main) 1999; Schlüter, H.: Zwischen Recht u. Unrecht. Lebensläufe dt. Juristen. Düsseldorf 2004.

Bernd-Rainer Barth /

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten