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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benkwitz, Max

* 23.7.1889 ✝ 12.10.1974

Geboren am 23. Juli 1889 in Groitschen/Thüringen; lernte Former. 1909 Mitglied der Gewerkschaft und 1912 der SPD, 1917 der USPD; trat mit der linken USPD 1920 zur KPD über. Benkwitz spielte eine führende Rolle in Zeitz, wo er sich nach dem Krieg als Bergarbeiter niedergelassen hatte. Nach den Unruhen der Bergarbeiter im Zeitzer Gebiet (1923), bei denen es elf Tote gab, mußte er fliehen. Danach Parteisekretär in Schlesien und Oberschlesien, dort im November 1923 in Breslau (die Polizei war durch Alfred Hamann genau informiert) verhaftet. Weil Benkwitz im Mai 1924 zum Reichstagsabgeordneten der KPD gewählt wurde, aus dem Gefängnis entlassen. Als Anhänger der Ruth-Fischer-Führung Mitglied der BL und Leiter des UB Zeitz. Im Dezember 1924 nicht mehr in den Reichstag gewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schloß sich Benkwitz der linken Opposition an und faßte noch im August 1927 als Polleiter die linken Funktionäre in Zeitz zu Fraktionssitzungen zusammen, auf denen Hugo Urbahns sprechen konnte. Er löste sich von der Opposition, wohl nicht zuletzt deshalb, weil ihm 1927 ein Prozeß vor dem Reichsgericht bevorstand. Die KPD-Führung drohte ihm die Entziehung jeder Unterstützung an, falls er sein »fraktionelles Treiben« nicht aufgäbe. Benkwitz erhielt zwei Jahre Festung (wegen Zersetzung der Schupo und Vorbereitung zum Hochverrat), die er teilweise auf der Festung Gollnow absaß. 1928 Mitglied des Provinziallandtags von Halle-Merseburg. Leiter des RFB HalIe-Merseburg, den er (nach dessen Verbot 1929) illegal weiterführte. 1930 bis 1933 war Benkwitz Filialleiter des Neuen Deutschen Verlages in Halle, Leipzig, Berlin und Hamburg. Da er 1933 illegal für die KPD weiterarbeitete, schon im Mai 1933 inhaftiert und bis 1937 im KZ. Anschließend Arbeiter in einer Kiesgrube. Am 1. September 1939 erneut verhaftet, war er bis 1945 im KZ Buchenwald. 1945 wurde Benkwitz Leiter der KPD in Zeitz und Stadtrat, von 1946 bis 1950 einer der beiden Vorsitzenden der SED in Zeitz. Von 1950 bis 1952 gehörte er der LPKK Sachsen-Anhalt an und war 1950 Kandidat der ZPKK. Bis 1958 Abteilungsleiter beim Rat der Stadt Halle bzw. beim Rat der Stadt Zeitz tätig. Als Arbeiterveteran erhielt er 1973 den Karl-Marx-Orden. Max Benkwitz starb am 12.Oktober 1974 in Zeitz.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten