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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Benscheid, Gustav Adolf

* 9.9.1888 ✝ 26.10.1961

Geboren am 9. September 1888 in Remscheid, Sohn eines Feilenhauers. Schlosser, von 1914 bis 1918 Soldat einer Pionierkompanie, anschließend bis 1920 in seinem Beruf tätig. Seit 1907 Mitglied der Gewerkschaft und der SPD. 1910 Funktionär der Ortsverwaltung Remscheid des DMV. Er trat 1914 aus Protest aus der SPD, schloß sich während des Krieges der Spartakusgruppe an und wurde Mitglied der KPD bei deren Gründung. Benscheid arbeitete von 1920 bis 1923 als hauptamtlicher Gewerkschaftssekretär, doch 1923 wurde er aus dem DMV ausgeschlossen. Danach Redakteur der KPD-Zeitung »Bergische Volksstimme« und Agitator der KPD im Rheinland, 1924 im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Preußischen Landtag gewählt. Auf dem X. KPD-Parteitag 1925 Mitglied der Politischen Kommission. Mitte 1926 wurde Benscheid nach München-Gladbach geschickt, um dort den Einfluß des Ultralinken Heinrich Schlagewerth einzudämmen. Delegierter des XI. Parteitages 1927, auf dem er gegen die linke Opposition auftrat. Seit Oktober 1927 Sekretär des UB Koblenz. Auch 1928 wieder in den Landtag gewählt, diesmal im Wahlkreis Koblenz, Trier. Auf dem XII. Parteitag in Berlin-Wedding 1929 wandte er sich nicht nur scharf gegen die Versöhnler, sondern warf der Partei auch »Brandlerismus« vor, weswegen ihn Ernst Thälmann angriff. Die Delegation des Bezirks Mittelrhein distanzierte sich von Benscheid, und in der Folgezeit trat er etwas in den Hintergrund. 1932 Instrukteur der KPD in Braunschweig, zur Landtagswahl in Preußen 1932 jedoch nicht mehr als Kandidat aufgestellt. 1933 wurde er verhaftet und war einige Zeit im KZ Dachau, danach bei der Aktion »Gewitter« am 22. August 1944 erneut inhaftiert. Nach der Entlassung wieder als Feilenhauer in Heimarbeit beschäftigt, eröffnete er nach dem Krieg eine kleine Fabrik in Remscheid. 1946 Kandidat der KPD für die Wahlen zum Remscheider Stadtparlament, wurde er später aus der KPD ausgeschlossen und war seit 1950 1. Vorsitzender der BVN in Remscheid. Gustav Adolf Benscheid starb am 26.Oktober 1961 in Remscheid.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten