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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Berger, Franz

* 1.6.1900 ✝ 1938

Geboren am 1. Juni 1900 in Halle/Saale; lernte Schlosser, gehörte seit 1914 der Arbeiterjugend an und trat 1919 der KPD bei. Von 1924 bis 1927 Sekretär des Gewerkschaftskomitees, wurde nach dem Besuch einer Parteischule Polsekretär in Wittenberg-Bitterfeld bzw. in Schwarzenberg/Sachsen. Er gehörte 1928 zu den Versöhnlern, arbeitete 1929/1930 in Chemiebetrieben Mitteldeutschlands und war dann wieder in Bitterfeld UB-Sekretär. 1930 als Sekretär in die Genossenschaftsabteilung des ZK der KPD in Berlin berufen, übersiedelte er 1932 unter dem Namen Willi Leibrandt nach Moskau zur Genossenschaftsabteilung der Komintern. 1934 Rückkehr nach Deutschland, illegale Arbeit, Abschnittsinstrukteur der KPD-BL Berlin. Ab Herbst 1935 wieder in Moskau, wurde Berger 1936 in die KPdSU(B) überführt. Nach einem dreimonatigen Sanatoriumsaufenthalt kam er nach Engels zur Arbeit im Staatsverlag. Im Juli 1937 vom NKWD verhaftet, verurteilt zu Besserungsarbeitslager, vermutlich 1938 erschossen. Seine Frau Berta Dausacker (* 30. 5. 1905 in Bülach/Schweiz) lernte in Berlin Verkäuferin. Seit 1930 KPD-Mitglied, folgte sie ihrem Lebensgefährten 1932 in die Sowjetunion. Sie wurde 1940 mit der Tochter Helga (* 1. 7. 1935) nach Nazi-Deutschland ausgewiesen, an der Grenze festgenommen und einige Zeit inhaftiert. Mitglied der SED, arbeitete als Buchhalterin und Personalleiterin, zuletzt Kaderleiterin des HO-Kreisbetriebes in Berlin-Weißensee. Berta Dausacker starb am 10. Juni 1986 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten