In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Bergmann, Werner
* 14.1.1921 ✝ 25.10.1990
Geb. in Niederkaina (b. Bautzen, Lausitz); Vater Tischler u. Nachtwächter; Volksschule; Ausbildung als Porträt- u. Industriefotograf; 1938/39 Fotolaborant u. Kameraassistent bei Boehner-Film Dresden; ab 1939 als Soldat Kriegsberichterstatter für die »Dt. Wochenschau«, später Ltn. in einer Prop.-Komp. der Wehrmacht; drehte zahlr. Kriegssujets in Polen, Belgien, Frankreich u. der UdSSR, u. a. die Ausgrabungen im Wald von Katyn; Aug. 1943 Verlust des rechten Arms.
Ab 1946 Kameramann bei der DEFA, zunächst Arbeit an populärwiss. u. anderen Kurzfilmen, ab 1953 ausschließl. an Spielfilmen; in seinem Gesamtwerk von 21 Spielfilmen nehmen die 14 Filme, die er mit Konrad Wolf als Regisseur drehte, eine zentr. Bedeutung ein, in ihnen entwickelte er einen klar-nüchternen opt. Stil von Fotogr. u. Kameraführung, insbes. beim Blick auf Menschen u. in Gesichter (Großaufnahmen), u. prägte ihn aus, u. a. in »Sterne« (1959), »Der geteilte Himmel« (1964), »Ich war neunzehn« (1967); 1966 debütierte er als Regisseur mit »DEFA 70«, einem Experimentalfilm, dem die Spielfilme »Nachtspiele« (1980) u. »Die dicke Tilla« (1982) folgten; 1952 Heinrich-Greif-Preis; 1959, 1968, 1971 NP (auch im Koll.).
Günter Agde
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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