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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Berlau, Ruth

* 24.8.1906 ✝ 16.1.1974

Geb. in Kopenhagen (Dänemark); Vater Kaufmann; Klosterschule, 1919 vorzeitig wegen Schwangerschaft verlassen; Schauspielunterricht u. Arbeit am Königlichen Theater in Kopenhagen, dort erste Rolle im Experimentiertheater in »Trommeln in der Nacht« von Brecht; Heirat mit dem Arzt Robert Lund (Scheidung 1936); 1926 Fahrradtour nach Paris; 1930 in die Sowjetunion; Berichte in dän. Tageszeitungen; 1930 Mitgl. der KP Dänemarks; 1933 erste Begegnung mit  Bertolt Brecht auf der Insel Thurö; Gründung des ersten dän. Arbeitertheaters, für das sie auch Stücke schrieb u. übersetzte; ab 1936 auch Brechts Mitarbeiterin (neben  Elisabeth Hauptmann u. Margarete Steffin), Mitautorin, Übersetzerin u. Dokumentalistin; 1944 Geburt u. Tod des mit Brecht gemeinsamen Sohnes Michael; 1940 Veröffentlichung der von Brecht inspirierten Erzählung »Ethvert dyr kann det« (dt. »Jedes Tier kann es«, 1989); 1941 folgte sie Brecht u.  Helene Weigel ins Exil in die USA.

Ab 1948 (zus. mit Brecht u. Weigel) in Berlin (SBZ); Aufbau des Bertolt-Brecht-Archivs, auch fotografische Dokumentation der Arbeit Brechts am Theater am Schiffbauerdamm (Berl. Ensemble); 1950 Bruch in den Beziehungen zu Brecht, Depressionen; nach Brechts Tod 1956 Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch das Berl. Ensemble, Hausverbot; Vereinsamung u. Alkoholsucht; gest. in Berlin.

Brechts Lai-tu. Erinnerungen u. Notate, hrsg. von Hans Bunge. Darmstadt / Neuwied 1985. Kebir, S.: Ein akzeptabler Mann? Streit um Bertolt Brechts Partnerbeziehungen. Berlin 1987; Häntzschel, H.: Brechts Frauen. Reinbek 2002; Meyer, G. (Hrsg.): R. B. Fotografin an Brechts Seite. München 2003.

Ingrid Kirschey-Feix

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten