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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Berthelé, Georg

* 2.8.1877 ✝ 4.11.1949

Geboren am 2. August 1877 in Berlin als Sohn eines Maschinenbauers; Lehre und Beruf als Schriftsetzer. Berthelé besuchte Kurse der Humboldt-Hochschule und der Arbeiter-Bildungsschule. 1897 wurde er Mitglied der SPD und 1899 der Gewerkschaft. Er war SPD-Abteilungs- und Bezirksführer und hatte im 4. Berliner Wahlkreis zahlreiche Funktionen, u. a. Parteivorstandsmitglied im Wahlkreisverband Berlin-Brandenburg. Ab September 1915 Soldat, kehrte als Schwerkriegsbeschädigter zurück. 1917 trat er zur USPD über und war Distriktleiter im 6. Distrikt Berlin-Brandenburg, bis 1920 Beisitzer im USPD-Zentralvorstand. Ab 9. November 1918 war Berthelé Sekretär von Emil Eichhorn im Berliner Polizeipräsidium, nur mit knapper Not konnte er im Januar 1919 der Erschießung in der Alexanderkaserne entgehen. Mit der linken USPD kam er Ende 1920 zur KPD und gehörte als Beisitzer dem VKPD-Bezirksverband Berlin-Brandenburg an. Er war im Juni 1920 für die USPD in den Deutschen Reichstag gewählt worden. Berthelé zählte zu den USPD-Abgeordneten, die nach der Vereinigung mit der KPD zur VKPD mit Clara Zetkin und Paul Levi eine gemeinsame kommunistische Reichstagsfraktion bildeten. Am 24. Januar 1922 trat er mit Otto Brass, Emil Eichhorn, Heinrich Malzahn u. a. zur Fraktion der KAG über. Anfang November 1922 trennte er sich dann mit Eichhorn, Malzahn und Hermann Reich wieder von der KAG und schloß sich als Hospitant der KPD-Fraktion an. Er wurde 1924 nicht mehr für den Reichstag aufgestellt. Bethelé wirkte im Internationalen Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit und war Mitglied des Bundesvorstandes des IB, von 1925 bis 1933 Leiter der Anzeigen-Expedition von kommunistischen Presseorganen. Ab 1933 illegale Arbeit im Rahmen der Roten Hilfe, wurde er am 19. Juli 1935 inhaftiert und schwer mißhandelt. Im Januar 1936 von der Moabiter Strafkammer zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, blieb er nach der Haftentlassung aus der Strafanstalt Berlin-Tegel unter Polizeiaufsicht. Bis 1945 u. a. als Kassenbote und Kontorist tätig. Im Mai 1945 wurde Berthelé Mitarbeiter der Kartenstelle des Bezirksamtes Berlin-Pankow. Er trat der KPD, bzw. 1946 der SED bei. Georg Berthelé starb am 4.November 1949 in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten