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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Bewilogua, Ludwig

* 28.8.1906 ✝ 26.7.1983

Geb. in Helbigsdorf (b. Freiberg); Vater Pfarrer; 1913 – 17 Volksschule, anschl. Gymnasium in Freiberg, 1925 Abitur; 1925 – 27 Studium der Math. an der Univ. Tübingen, 1927 –30 Studium der Physik an der Univ. Leipzig, dort 1930 Prom. mit der Arbeit »Interferometrische Messung an einzelnen Molekülen der Chlorsubstitutionsprodukte des Methans« bei Peter Debye; 1932 – 33 Ass. von Arnold Eucken am Inst. für Physikal. Chemie der Univ. Göttingen; 1933 – 37 Ass. von P. Debye am Physikal. Inst. der Univ. Leipzig; 1937 zus. mit Debye Wechsel an das Kaiser-Wilhelm-Inst. für Physik in Berlin-Dahlem, dort Aufbau u. Ltg. der Abt. für Tieftemperaturphysik.

Sommer 1945 Übersiedl. in die UdSSR u. als »dt. Spezialist« Fortsetzung der Tieftemperaturforschungen im Rahmen des sowj. Atomprogramms; 1954 Rückkehr in die DDR, Aufbau u. Ltg. des Inst. für Tieftemperaturphysik der DAW in Dresden; ab 1955 zugl. Prof. für Experimentalphysik an der TU Dresden, dort 1959 Prof. mit vollem Lehrauftrag u. ab 1963 ord. Prof. für Tieftemperaturphysik; 1961 Verdienter Techniker der DDR; 1966 NP; 1971 em.; 1975 Verdienter Hochschullehrer der DDR; Dr. h. c. FSU Jena; gest. in Dresden.

B. begründete die Tieftemperaturphysik in der DDR und hat auf diesem Gebiet international anerkannte Beiträge u. a. zur Aufklärung des elektrokalorischen Effektes geleistet sowie schulenbildend gewirkt. Darüber hinaus schuf er die wiss. Voraussetzungen für die industrielle Prod. von kryogenen Gasen wie Helium oder Neon u. ebnete damit den Weg für eine breite Anwendung tiefer Temperaturen in der DDR, insb. bei der Aufbereitung von Erdgasvorkommen, in der Energietechnik oder der Kryobiologie u. -medizin; Mitbegr. der Ztschr. »Wissen u. Leben«, Mithrsg. der »Wiss. Abhandlungen aus der Sowjetunion« u. Editor von »Cryogenics«.

R. Knöner: Nachruf auf L. B. Wiss. Ztschr. der TU Dresden (1983) 5.

Dieter Hoffmann

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten