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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Beyer, Frank

* 26.5.1932 ✝ 1.10.2006

Geb. in Nobitz (b. Altenburg, Thür.); Vater kfm. Angest., Mutter Verkäuferin; 1950 Abitur; SED; 1950/51 Krs.-Sekr. des KB in Altenburg; 1951/52 Dramaturgie- u. Regieassistent am Krs.-Theater Crimmitschau/Glauchau; ab Nov. 1952 Studium an der Fak. für Regie der Film-HS in Prag; 1955 unter  Kurt Maetzig (Regie/Drehbuch),  Willi Bredel u.  Michael Tschesno-Hell (bd. Drehbuch) als Praktikant an der Prod. des Films »Ernst Thälmann – Führer seiner Kl.« beteiligt, Regieassistent bei der Verfilmung von »Zar und Zimmermann« (1956) und »Schlösser und Katen« (1957); 1957 – 66 Regisseur im DEFA-Spielfilmstudio, Regie-Debüt 1957 mit »Zwei Mütter«, dann Regisseur, später zumeist auch Mitautor der Filme: »Eine alte Liebe« (1959), »Fünf Patronenhülsen« (1960), »Königskinder« (1962) u. »Nackt unter Wölfen« (1963), für den er auf dem Filmfestival in Moskau 1963 mit dem Silberpreis für die beste Regieleistung u. in der DDR mit dem NP ausgezeichnet wurde; große Popularität erlangte seine im Nachkriegsmilieu der SBZ angesiedelte Filmkomödie »Karbid u. Sauerampfer« (1963) mit  Erwin Geschonneck in der Hauptrolle, wogegen sein Film »Spur der Steine« nach dem preisgekrönten Roman von  Erik Neutsch 1966 nach wenigen Aufführungen mit inszenierten Krawallen vom Spielplan abgesetzt u. erst im Okt. 1989 wiederaufgeführt wurde, F. B. erhielt eine schwere Rüge der SED u. 1967/68 eine Anstellung als Regisseur am Dresdener Staatstheater; anschließend arbeitete er von 1969 – 90 als Regisseur beim DFF; hier Fernsehdebüt 1971 mit »Rottenknechte« (5 Teile), dann nach dem Buch von Eberhard Panitz 1973 »Die sieben Affären der Dona Juanita« (4 Teile) u. 1974 nach dem Buch von  Jurek Becker »Jakob der Lügner«, der als erster u. einziger DDR-Film eine Oscar-Nominierung erhielt; 1975 NP; 1976 Mitunterz. der Protestresolution von Schriftst. u. a. Künstlern gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; 1977 Film »Das Versteck«, der wegen der Ausreise des Hauptdarstellers  Manfred Krug erst 1979 freigegeben wurde; der Film »Geschlossene Gesellschaft« nach einem Buch von  Klaus Poche wurde nach der Erstsendung 1978 verboten u. erst 1989 wiederaufgeführt; 1980 Ausschl. aus der SED; seit 1981 auch Fernsehfilme in der Bundesrep. Dtl., z. B. 1981 »Der König und sein Narr« (Drehbuch von  Ulrich Plenzdorf nach dem gleichn. Roman von  Martin Stade) u. »Die zweite Haut« nach einem Buch von Klaus Poche; 1983 dann in der DDR »Der Aufenthalt« nach dem gleichn. Roman von  Hermann Kant, 1984 »Bockshorn«; 1984 Heinrich-Greif-Preis; 1989 die dt.-dt. Koproduktion »Der Bruch«.

Nach 1989 vor allem Filme für ARD u. ZDF: 1991 »Ende der Unschuld« (2 Teile) u. »Der Verdacht« nach einer unvollendeten Erzählung von  Volker Braun, 1992 »Sie u. er« (2 Teile) u. »Das große Fest« (zu bd. Drehbuch von Klaus Poche), 1993 »Das letzte U-Boot«, »Wenn alle Deutschen schlafen« (1994 prod., 1996 gesendet), 1995 »Nikolaikirche«, 1997 »Der Hauptmann von Köpenick«, 1998 »Abgehauen« nach dem autobiogr. Buch von Manfred Krug; seit 1990 Mitgl. der AdK; 1991 Filmband (Bundesfilmpreis); gest. in Berlin.

Wenn der Wind sich dreht. Meine Filme, mein Leben. München 2001. Schenk, R. (Hrsg.): Regie: F. B. Berlin 1995.

Monika Kaiser

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten