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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Bickhardt, Peter

* 13.6.1933

Geb. in Dresden; Vater prakt. Arzt; Kreuzschule in Dresden, 1951 Abitur; 1951 – 55 Studium der Theol. in Leipzig, Mitgl. der ESG, deren Bibelstunden zeitw. durch Übergriffe der Polizei u. der FDJ gestört wurden; 17.6.1953 Teiln. an der Demonstration in Leipzig; 1956 Arbeit in einem Industriefotolabor, u. a. Fotoarbeit auf den Hochöfen im Eisenhüttenkombinat Ost in Stalinstadt; 1957 Vikariat, Predigerseminar, anschl. bis 1969 Pfarrer in Dresden-Niedersedlitz, dann bis 1977 in Dresden-Prieschen; wiederholt Konflikte mit staatl. Stellen aufgrund von Protesten gegen die Israel-Pol. der DDR, die Invasion der Warschauer-Pakt-Staaten in der ČSSR sowie die Fälschung von Wahlergebnissen; seit Mitte der 70er Jahre vom MfS in verschiedenen OV erf.; Mitarb. in der kirchl. Gruppe »Arzt u. Seelsorger«; 1977 Mitarb. in der »Offenen Jugendarbeit« der Dresdener Weinbergsgemeinde; 1977 – 88 Landespfarrer für Krankenhausseelsorge in Berlin; ab 1982 Mitarb. in der kirchl. Friedensbew. in Berlin, u. a. 1983 Teiln. am ersten DDR-weiten Treffen opp. u. kirchl. Friedensgr. »Frieden konkret«, 1984 Mitbegr. der opp. Gruppe »Ärzte für den Frieden« in Berlin (mit  Sebastian Pflugbeil u. dem Ehepaar Seidel), ab 1988 Unterstützung des von seinem Sohn  Stephan B. mitgegr. Arbeitskrs. »Absage an Praxis u. Prinzip der Abgrenzung«, u. a. Bereitstellung der eigenen Wohnung für illeg. Druckarbeiten; seit 1988 Pfarrer in Neuenhagen-Dahlwitz (b. Berlin); Herbst 1989 Mitgl. der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt.

1990 Mitarb. in der Wahlkommission; zeitw. Sprecher des Krs.-Verb. Bündnis 90 / Die Grünen Märkisch-Oderland; Mitgl. der Aufklärungsgr. »Recht u. Versöhnung«; 1998 Ruhestand.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten