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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Birkert, Emil

* 14.8.1895 ✝ 14.3.1985

Geboren am 14. August 1895 in Stuttgart, Sohn eines Schreiners; lernte Schriftsetzer. Birkert trat 1910 der Sozialistischen Jugend und 1913 der SPD bei, gehörte zum linken, antimilitaristischen Flügel um Friedrich Westmeyer. Mit Fritz Wiest und Fritz Rück auf Wanderschaft. 1915 als Soldat eingezogen, in Verbindung zur Spartakusgruppe betrieb er Antikriegspropaganda. Als Gas-Vergifteter kam er ins Seuchenlazarett. 1918 schloß Birkert sich dem Spartakusbund an und bei ihrer Gründung der KPD. Zunächst in der Spartakus-Druckerei in Stuttgart-Degerloch, später in illegalen Druckereien in Berlin tätig. Auf dem 6. Reichskongreß der Kommunistischen Jugend Deutschlands im September 1921 in Halle in deren Reichszentrale gewählt, schied Birkert bereits im Dezember 1921 aus. Zusammen mit Walter Gollmick und Eugen Herbst unterstütze er die Politik Paul Levis und der KAG, blieb jedoch in der KPD, arbeitete bis 1926 in parteinahen Verlagen in Berlin bzw. als Lektor im Mitteleuropäischen Büro der RGI. Nach Stuttgart zurückgekehrt, wurde er 1929 aktives Mitglied der KPO. Seit 1926 Bildungsarbeit im Touristenverein der Naturfreunde (TVdN). 1933 arbeitslos, unterhielt ein kleines Textilgeschäft, 1939 zum Zollgrenzschutz einberufen. Bei Struthof im Elsaß interniert. Ab 1945 bei den Naturfreunden und der IG Druck und Papier aktiv, zweiter Vorsitzender der Bundesleitung der Naturfreunde und Angestellter der IG Druck und Papier, stellvertretender Redakteur des Verbandsorgans, wo er mit dem aus der Emigration zurückgekehrten Fritz Rück wieder zusammenarbeitete. 1960 Rentner, weiterhin aktiv im TVdN. Emil Birkert starb am 14. März 1985 in Stuttgart. Unter dem Titel »Am Rande des Zeitgeschehens« hatte er 1983 autobiographische Erinnerungen veröffentlicht.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten