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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bludau, Wilhelm

* 10.5.1896 ✝ 23.7.1941

Geboren am 10. Mai 1896 in Hörde (1928 zu Dortmund); lernte Maschinenschlosser. Mitglied der KPD (zeitweise der KAPD), gehörte zwischen 1920 und 1923 im Ruhrgebiet zu den Führern der Hungerrevolten. Deswegen mehrfach inhaftiert, galt er als »kleiner Max Hoelz«. Im Erwerbslosenausschuß des Ruhrgebiets trat Bludau 1925 als linker Kritiker gegen die KPD auf und wurde 1926 aus der Partei ausgeschlossen. Vorwürfe einer Verbindung zur politischen Polizei waren offensichtlich zu seiner Isolierung ausgestreut. In Polizeiakten wird er als »redegewandt mit sicherem Auftreten« bezeichnet; er stand unter polizeilicher Beobachtung. Nach 1933 in kleinen Gruppen im Widerstand aktiv gegen die NS-Diktatur, wurde er im »Bludau-Prozeß« 1936 zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt und Ende 1937 im KZ Buchenwald inhaftiert. Wilhelm Bludau kam dort am 23. Juli 1941 ums Leben.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten