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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blume, Franz

* 26.9.1905 ✝ 30.1.1988

Geboren am 26. September 1905 in Hamburg. Tischler, seit 1922 SAJ-Mitglied, 1926 Übertritt zum KJVD, Instrukteur und Mitglied der KJVD-BL Wasserkante. Von 1927 bis 1929 wegen »Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Rädelsführerschaft« zu Gefängnisstrafen verurteilt. Er war von 1931 bis 1933 Mitarbeiter des AM-Apparats der KPD-BL Wasserkante, besuchte 1932 die M-Schule der Komintern in Moskau, Schulname Michael. Ab Anfang 1933 illegale Arbeit in Hamburg, er wurde bereits Ende April 1933 festgenommen, am 4. Februar 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, saß bis Anfang Juni 1936 in Hamburg-Fuhlsbüttel. Anfang Dezember 1936 erneut verhaftet, am folgenden Tag jedoch wieder entlassen, emigrierte Blume im Januar 1937 nach Dänemark, war ab März 1938 in Spanien Angehöriger der Internationalen Brigaden, wurde schwer verwundet. Interniert in St.Cyprien, Frankreich, kam 1940 in einer Arbeitskompanie, flüchtete nach Marseille, kämpfte ab 1942 bei der Résistance und war mitverantwortlich für die Herausgabe der Zeitung »Soldat am Mittelmeer«, die sich an deutsche Soldaten richtete. Im August 1945 Rückkehr nach Hamburg, wieder Funktionär der KPD. 1948 Archivar bei der HVZ, dann Leiter der Kaderabteilung der KPD-Landesleitung Hamburg, später auch Orgsekretär. Wegen »Westemigration« mußte er Ende 1951 in die DDR übersiedeln, dort SED-Mitglied, von 1952 bis 1957 Instrukteur der IG Bau-Holz des FDGB in Dresden. Ab Oktober 1957 Mitarbeiter beim ZK der illegalen KPD der Bundesrepublik in Ost-Berlin. Franz Blume starb am 30. Januar 1988 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten