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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bochert, Alfred Max

* 20.6.1887 ✝ 8.1.1975

Geboren am 20. Juni 1887 in Schmiedefeld/Krs. Schleusingen als Sohn eines Geigenbauers; er erlernte das Schneiderhandwerk in Bad Ilmenau, 1907 bis 1909 Militärdienst. 1910 trat Bochert der SPD bei, ab 1911 war er selbständiger Schneidermeister. Von 1914 bis 1919 Soldat. 1919 Mitglied der USPD, 1921 der KPD, er wurde Vorsitzender der KPD in Pößneck und KPD-Kreistagsmitglied in Saalfeld. Auf dem VII. Parteitag 1921 wurde Bochert in die Statutenkommission und als Mitglied in den ZA gewählt, dem er bis 1923 angehörte. Von 1922 bis 1925 hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Pößneck, anschließend bis 1928 dort Schneidermeister. Er war von 1928 bis zu seiner Entlassung 1932 einer der wenigen kommunistischen Bürgermeister (in Katzhütte). Von 1921 bis 1926 KPD-Landtagsabgeordneter in Thüringen. Bochert zählte zu den Versöhnlern und trat nach 1928 in der KPD nicht mehr hervor. Er wurde 1932 Gauleiter des Internationalen Bundes der Opfer des Krieges in Hamburg, kehrte im April 1933 nach Pößneck zurück und arbeitete wieder als Schneider. Am 22. August 1944 ins KZ Buchenwald eingeliefert, wo er bis April 1945 inhaftiert blieb. 1945 wurde Bochert als Bürgermeister von Pößneck eingesetzt, trat wieder der KPD bei. 1946 Ortsvorsitzender der SED in Pößneck, von 1948 bis 1950 Landrat des Kreises Saalfeld. Als Parteiveteran erhielt er 1959 den VVO in Silber. Alfred Max Bochert starb am 8. Januar 1975.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten