In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Boelke, Richard
* 7.3.1868 ✝ 27.11.1943
Geboren am 7. März 1868 in Halle/Saale; Tischler. 1919 Mitglied der USPD. Boelke wurde am 6. Juni 1920 als USPD-Abgeordneter in die Bremer Bürgerschaft gewählt. Ende 1920 ging er mit der Minderheit der Bremer USPD in die VKPD. Am 1. Februar 1924 kam er als Nachrücker erneut für die KPD in die Bremer Bürgerschaft. Als im Mai 1924 die Fischer-Maslow-Führung mit Eugen Eppstein, und Max Kranz eine linke BL in Bremen installierte und namhafte langjährige Bremer Kommunisten wie Wilhelm Dantz, Wilhelm Deisen und Adolf Ehlers ausschloß, verließ Boelke die KPD im Juni des gleiches Jahres aus Protest gegen die neue Linie. Er gehörte bis zum Ende der Legislaturperiode am 6. Dezember 1924 der Bürgerschaft als fraktionsloser Abgeordneter an, danach trat er politisch nicht mehr hervor. Richard Boelke starb am 27. November 1943 in Bremen.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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