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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bohnenstengel, Karl

* 4.5.1890 ✝ 16.7.1965

Geboren am 4. Mai 1890 in Landsberg/Warthe; Fleischerlehre, dann Bauarbeiter. 1909 trat Bohnenstengel dem Bauhilfsarbeiter-Verband bei. Nach seinem Militärdienst von 1910 bis 1912 wurde er Mitglied der SPD. Als Soldat von 1914 bis 1918 an der Front, wegen einer Verwundung erst im September 1919 aus dem Lazarett entlassen. Von 1919 bis 1924 war er im Kreis Landsberg Geschäftsführer des Deutschen Landarbeiterverbandes und 1919 auch SPD-Stadtverordneter in Landsberg. Bohnenstengel verließ 1923 die SPD und wurde Mitglied der KPD, daraufhin aus dem Landarbeiterverband ausgeschlossen, er verlor seine gewerkschaftliche Stellung. Von 1924 bis 1930 Steineträger in verschiedenen Baubetrieben. Bohnenstengel gehörte von 1927 bis 1930 dem Provinziallandtag Brandenburg an und wurde im September 1930 im Wahlkreis Frankfurt/O. für die KPD in den Reichstag gewählt. Von 1930 bis Anfang 1933 Instrukteur für Landarbeiterfragen der BL Berlin-Brandenburg und auch Vorsitzender des Landarbeiterverbandes der RGO Berlin-Brandenburg. Bohnenstengel konnte sich der Ende Februar 1933 einsetzenden Verhaftungswelle zunächst entziehen, wurde aber später mehrmals kurzzeitig inhaftiert. Von Ende 1933 bis 1939 betrieb er einen kleinen Lebensmittelladen in Berlin, danach arbeitete er bei den Norddeutschen Eisenwerken. Dort am 22. August 1944 festgenommen und bis April 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. 1945 wurde er Kreisleiter der KPD im Kreis Teltow, ab Dezember 1945 bis Ende 1950 Referent in der KPD-BL Brandenburg, bzw. der SED-Landesleitung Brandenburg in Potsdam. Karl Bohnenstengel starb am 16. Juli 1965.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten