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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Borowski, Noah (August)

* 1.10.1885 ✝ 8.4.1944

(* 1885 – † 1944)

Geboren am 1. Oktober 1885 in Peski im Gouvernement Grodno/Rußland, Sohn einer armen jüdischen Familie. Als Mitglied des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes 1905 Teilnahme an der russischen Revolution. Anfang 1906 verhaftet und nach Tobolsk in Sibirien verbannt, erhielt im Sommer 1907 die Genehmigung, wegen Krankheit nach Königsberg auszureisen. Hier fand er Arbeit als Buchhalter und Russisch-Korrespondent. Bei Kriegsbeginn Ausweisung als »feindlicher Ausländer« und Übersiedlung nach Chemnitz, wo er sich 1915 der SPD anschloß und als kaufmännischer Angestellter arbeitete. Während des Krieges trat er der USPD bei und gehörte dem Spartakusbund an. Borowski schrieb für die »Leipziger Volkszeitung«. Mit Fritz Heckert war er Mitbegründer der KPD in Chemnitz und nahm an einigen Parteitagen der KPD teil, darunter dem III. Parteitag im Februar 1920. Der VII. Parteitag 1921 wählte ihn in den ZA, auf dem VIII. Parteitag 1923 kam er in die Redaktionskommission. Borowski arbeitete als Redakteur am Chemnitzer »Kämpfer« und war 1923/24 dessen Chefredakteur. Als Anhänger Heinrich Brandlers im Herbst 1924 entlassen, wurde er Anfang 1925 aus der KPD ausgeschlossen. Nach der Ruth-Fischer-Ära wieder in die KPD aufgenommen, übersiedelte Borowski im Frühjahr 1926 nach Berlin und war dort Dolmetscher und Übersetzer im Verlag für Literatur und Politik. Da er weiter zu Brandler hielt, wurde er im Frühjahr 1929 aus der KPD ausgeschlossen, gehörte nun der KPO-Führung an. Weil er gegen die Aufstellung eigener Kandidaten bei Wahlen durch die KPO war, verließ er 1930 die Organisation. Im Herbst 1931 Übersiedlung in die UdSSR, dort zunächst Übersetzer und Redakteur bei der RGI. Bis 1935 im Verlag Literatur und Politik Übersetzer von Leninwerken. Anschließend im Trust Turkstroi beschäftigt, im Dezember 1941 nach Alma-Ata evakuiert. Noah Borowski starb am 8.April 1944 im Alma-Ata.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten