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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Braunthal, Bertha

* 1.2.1887 ✝ 1967

Geboren am 1. Februar 1887 in Wien als Tochter eines jüdischen Buchhalters. Sie war die ältere Schwester der bekannten Sozialisten Alfred und Julius Braunthal. Während des Weltkrieges kaufmännische Angestellte in einer Fabrik in den Niederlanden, dann in Berlin. Sie war mit dem britischen Staatsbürger William Clark verheiratet. Mitglied der USPD und auf deren Parteitag im Dezember 1919 in das sechsköpfige Sekretariat des ZK gewählt. Ab März 1920 leitete sie als Sekretärin die Propagandaarbeit unter den Frauen. Bertha Braunthal stand auf dem linken Flügel der USPD. Auf dem Spaltungsparteitag im Oktober 1920 in Halle kam sie in das vierköpfige Sekretariat des ZK der USPD (Linke). Der Vereinigungsparteitag von KPD und USPD (Linke) im Dezember 1920 wählte Bertha Braunthal in die Zentrale der KPD und übertrug ihr die Leitung des Frauensekretariats. Während der Parteikrise im Frühjahr 1921 gehörte sie zur Mehrheit der Zentrale, die Paul Levis Parteiausschluß forderte. Sie nahm am III. Weltkongreß der Komintern in Moskau teil. Auf dem VII. Parteitag der KPD im August 1921 und auf dem VIII. Parteitag 1923 wieder in die Zentrale gewählt und mit der Leitung des Frauensekretariats beauftragt. Später mit ihrem Mann in der Redaktion der von Julius Alpári geleiteten Zeitschrift der Komintern »Inprekorr« in Berlin, ab 1933 in London für die »Baseler Rundschau«, dem Nachfolgeorgan der »Inprekorr«. Nach Auflösung der Komintern 1943 war sie als Übersetzerin für die Kommunistische Partei Großbritanniens tätig. Berta Braunthal starb 1967 in Großbritannien.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten