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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Brill, Hermann Louis

* 9.2.1895 ✝ 22.6.1959

Geb. in Gräfenroda als Sohn eines Schneidermeisters; 1909 – 14 Studium am Lehrerseminar in Gotha; 1914 Volksschullehrer; im Ersten Weltkrieg Kriegsfreiwilliger; 1918 USPD, 1922 SPD; 1924 – 26 Jurastudium in Jena, 1929 jurist. Promotion; 1920 – 33 MdL Thüringen; 1923 Ministerialdir. im thüringischen Innenmin.; Richter am Disziplinarhof Jena; 1924 Vereinigung sozialdemokratischer Juristen; 1932 Mitgl. des Reichstags; 1933 Entlassung aus dem Staatsdienst; 1934 Mitgl. der Widerstandsgr. »Neu Beginnen«, 1936 mit Otto Brass Gründung der »Dt. Volksfront« in Berlin; 21.9.1938 Verhaftung durch die Gestapo, 28.7.1939 Verurteilung zu 12 Jahren Zuchthaus durch den VGH, bis 1943 Zuchthaus Brandenburg, 1943 – 45 KZ Buchenwald, 19.4.1945 Mitverfasser des »Buchenwalder Manifestes«.

Anfang Juni 1945 Ministerpräs. von Thüringen, nach Übergabe Thüringens an die SMAD am 1. Juli 1945 statt einer Wiedergründung von SPD und KPD am 2. Juli 1945 Gründung des »Bundes demokrat. Sozialisten«, Mitte Juli Absetzung als Ministerpräs. auf Intervention von  Walter Ulbricht; nach zweimaliger Verhaftung durch sowj. Besatzungsbehörden Ende 1945 Flucht in die amerikan. Zone; 1946 – 49 Chef der hess. Staatskanzlei; 1949 – 53 MdB; Honorarprof. an der Univ. Frankfurt (Main).

Gegen den Strom. Offenbach 1946; Das sowj. Herrschafts-System. Der Weg in die Staatssklaverei. Köln 1951; Die Problematik der mod. Staatstheorie. Berlin 1950. Overesch, M.: H. B. Ein Kämpfer gegen Hitler u. Ulbricht. Bonn 1992.

Bernd Florath

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten