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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Brüderlein, Alfred (Fritz)

* 1901 ✝ 1986

Geboren am 29. Mai 1901 in Leipzig; Tischler, 1919 Mitglied der USPD, 1922 der KPD. Expedient bei der BL Westsachsen in Leipzig, später auch Portier des Parteihauses in Leipzig (Czermaks Garten), Mitarbeiter des AM-Apparates für Sachsen, Ende 1931 verantwortlich für die Zersetzung bzw. Aufklärung innerhalb der Polizei. Als Vorgänger von Karl Plesse gehörte Brüderlein mit zu den führenden AM-Apparate-Leuten in Sachsen, nach 1933 illegale Arbeit, ab Juni 1934 Leiter des AM-Apparates in Leipzig. Er emigrierte in die Tschechoslowakei, war Mitarbeiter der Roten Hilfe und machte Grenzstellen- und Kurierarbeit. Im März 1939 verhaftet, wurde er während der Gestapoverhöre zur Zusammenarbeit gepreßt. Brüderlein selbst wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Freilassung V-Mann der Leipziger Gestapo, maßgeblich an der Verhaftung von Leipziger Widerstandskämpfern beteiligt. Nach dem Einmarsch der Amerikaner Flucht aus Leipzig, zunächst nach Kornwestheim, später in Esslingen am Neckar wohnhaft, war dort Schreinermeister. Alfred Brüderlein starb am 19. Mai 1986 in Esslingen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten