x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Brühl, Georg Alex

* 22.2.1931 ✝ 21.2.2009

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); nach Kriegsende mit der Familie Umsiedl. nach Sachsen, zunächst nach Zwickau, dann nach Karl-Marx-Stadt; Studium der Museologie; Fachrichtungsltr. für Kunstgesch. an der VHS; entwickelte sich in den 1950er Jahren zu einem Kunstsammler mit sicherem Instinkt für die Kunst des Jugendstils, des Impressionismus, Expressionismus u. Art déco; konzentrierte sich später auf Ikonen u. ostasiat. Kunst; ab 1963 vom MfS als IM »Peter« erfaßt; bekennender Schwuler; galt als Querkopf u. Egozentriker; seit 1965 zahlr. Ausstellungen mit Teilen seiner Sammlung, darunter 1972 in der Alten Nationalgalerie in Berlin; zahlr. Schenkungen an staatl. Museen; 1972 – 78 Sekr. der Künstlervereinigung »Galerie Oben«; Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt (Lesung dadaistischer Texte, Foyer-Ausstellungen); übereignete in den 1980er Jahren mehr als 1.000 Werke von DDR-Künstlern (Plastiken, Gemälde u. Arbeiten auf Papier) der Eremitage in Leningrad; Werke des Jugendstils gingen an das Kunstgewerbemuseum in Berlin-Köpenick, Einzelwerke von Künstlern des 20. Jh. an die Nationalgalerie Berlin u. 200 Werke regionaler Kunst stiftete er den Kunstsammlungen Karl-Marx-Stadt; prägte zeitweilig das künstl. Leben in Karl-Marx-Stadt mit.

1990 Gründung eines Kuratoriums zum Erhalt der Villa Esche (von Henry van de Velde erbautes Jugendstilhaus); Organisation von zahlr. nat. u. internat. Ausstellungen u. a. in Amsterdam, Innsbruck u. Bregenz; seit 2000 wurde B. unterstützt von einem Förderverein; lebte zuletzt auf Schloß Lichtenwalde bei Chemnitz.

B.s umfangreiche Sammlungen gingen 2005 als Schenkung an den Freistaat Sachsen u. sind seit 2009 in den Museen Schloß Lichtenwalde u. Schloß Augustusburg der Öffentlichkeit zugänglich.

Kunst um 1900. Gera 1985; Herwarth Walden u. der Sturm. Leipzig 1983; Jugendstil in Chemnitz. München 1991; Die Cassirers. Streiter für den Impressionismus. Leipzig 1991; Art déco. Dt. Porzellane 1910 – 1930. Leipzig 1992; Dt. Möbel der Gründerzeit. Leipzig 1992. Kunst nicht besitzen, sondern bewahren. In: Chemnitzer Almanach 1992; Des Sammlers Blick nach vorn. In: Stadtstreicher (2000) 9.

Christoph Links

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten