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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Brurein, Ulrich

* 16.12.1908 ✝ 30.8.1992

Geboren am 16. Dezember 1908 in Berlin-Charlottenburg, Sohn eines Architekten. Besuch des Gymnasiums in Ostpreußen und Mitglied der Bündischen Jugend (Wandervogel), 1925 der monistischen Jugend. Ab 1926 Mitglied und Funktionär des KJVD in Hamburg, ab 1927 Mitglied der KPD, 1928 zunächst Archivmitarbeiter, dann 2. politischer Redakteur der »Hamburger Volkszeitung«. 1929 Sekretär der BL der KJVD. Im November 1931 nach Berlin beordert, 2. Redakteur der Zeitung »Junge Garde«. Nach Auseinandersetzungen mit der Neumann-Gruppe innerhalb der KJVD-Führung wurde er im Herbst 1932 als Mitglied des ZK des KJVD kooptiert. Zunächst Hauptkassierer des KJVD, dann ab Sommer 1933 illegale Arbeit als Oberinstrukteur für Ost- und Südostdeutschland (Ostpreußen und Schlesien). Brurein wurde am 22.November 1933 durch Verrat von Helmuth Lass zusammen mit Lambert Horn u. a. festgenommen. Im Juni 1934 durch das Amtsgericht Königsberg zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, Anfang Mai 1936 erneut verhaftet und nach sechs Monaten aus dem berüchtigten KZ Columbiahaus freigelassen. Bis 1942 stellvertretender Büroleiter bei der Ufa in Potsdam-Neubabelsberg, hatte Brurein Kontakte zur Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen. 1943 zur Wehrmacht einberufen, kam er verwundet in ein Lazarett. Von 1945 bis 1948 Referent bzw. Abteilungsleiter beim Berliner Rundfunk in Berlin, 1948 stellvertretender Intendant beim Mitteldeutschen Rundfunk Leipzig. Dann bis 1955 beim Berliner Verlag tätig, schließlich bis 1965 Redakteur bzw. Korrespondent der »Ostsee-Zeitung« u. a. in Moskau. Ulrich Brurein starb am 30. August 1992 in Rostock.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten