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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Buhler, Alfred

* 14.1.1890 ✝ 31.5.1977

Geboren am 14. Januar 1890 in Bürgel/Thüringen, Sohn eines Schneiders; Lichtdruck-Retuscheur bzw. Stockarbeiter in Bürgel. 1908 Mitglied der SPD und des Verbandes der Lithographen und Steindrucker. 1910/11 besuchte Buhler in Jena Kurse von Otto Rühle. Von 1915 bis 1918 Frontsoldat. Nach seiner Rückkehr Mitbegründer der USPD in Bürgel, wurde 1920 Mitglied der KPD und Delegierter des VII. Parteitages 1921. 1922 hauptamtlicher UB-Leiter der KPD in Sangerhausen und Merseburg, dann Übersiedlung nach Rostock und dort bis 1927 Sekretär der KPD des UB Rostock sowie 1924 Landtagsabgeordneter von Mecklenburg-Schwerin. Von 1921 bis 1924 Mitglied des ZA der KPD für Mecklenburg. Der VIII. Parteitag 1923 berief Buhler in die Beschwerdekommission. Zwar im Mai 1927 wieder in den Landtag gewählt, wurde er Ende August 1927 aus der KPD ausgeschlossen, angeblich wegen »Unregelmäßigkeiten«; doch wurde bekannt, daß es politische Differenzen gegeben hatte, da Buhler auf dem linken Parteiflügel stand. Er blieb zunächst als Fraktionsloser bis 1929 im Landtag, schloß sich zeitweilig der SPD an, trat aber 1929 wegen deren Zustimmung zum Panzerkreuzerbau wieder aus. 1929 Rückkehr nach Bürgel und Vorsitzender des dortigen Arbeitslosen-Ausschusses. 1933 zeitweilig in »Schutzhaft«, dann bis 1939 Arbeiter beim Autobahnbau, 1940 bis 1945 Hilfsschreiber in den Zeiss-Werken in Jena. Von 1945 bis 1947 Angestellter beim Arbeitsamt in Eisenberg, 1945 trat Buhler wieder der KPD bei. Er war 1947 Kassenbote der Stadtsparkasse Eisenberg, bis er 1949 Lektor an der SED-Kreisparteischule »Magnus Poser« in Jena wurde und ein Jahr später Lehrer an der Betriebsparteischule in Hartmannsdorf. Zuletzt Instrukteur des Rates des Kreises Eisenberg. Alfred Buhler starb am 31.Mai 1977.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten