x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Carow, Heiner

* 19.9.1929 ✝ 31.1.1997

Geb. in Rostock; Vater Kfm.; 1950 – 52 Regiekl. im DEFA-Nachwuchsstudio bei  Gerhard Klein u.  Slátan Dudow; 1952 – 56 DEFA-Studio für populärwiss. Filme (1952 »Bauern erfüllen den Plan«, 9 weitere Kurzdokumentarfilme folgten); seit 1957 Regisseur bei der DEFA; 1959 Mitgl. der Gruppe »Berlin« unter der Ltg. von Slátan Dudow; Kinder- u. Jugendfilme (1957 »Sheriff Teddy«, Buch u. R: 1958 »Sie nannten ihn Amigo«, 1965 »Die Reise nach Sundevit«, 1975 »Ikarus«), Gegenwartsfilme (1959 »Das Leben beginnt«; Buch u. R: 1963 »Die Hochzeit von Lännecken«, 1971 »Karriere«, 1973 »Die Legende von Paul u. Paula«; 1978 »Bis daß der Tod euch scheidet«, 1986 nach siebenjähriger Pause »So viele Träume«, 1989 »Coming out«), sein Film »Die Russen kommen«, entstanden in den 60er Jahren, wird erst 1987 öffentl. aufgeführt; 1975 Drehbuch zu »Jestem Baba – Ich bin ein Weib«, Mitte der 60er Jahre zwei Theaterinszenierungen in Rostock; 1978 Mitgl. u. 1982 – 91 Vizepräs. AdK der DDR, 1984 Mitgl. AdK Berlin (West); 1988 – 90 Mitgl. des Präs. des Verb. der Film- u. Fernsehschaffenden der DDR; 1959 u. 1967 Heinrich-Greif-Preis; 1980 NP; 1989 Prof.; 1989 Kritikerpreis für Film des Verb. Dt. Kritiker; 1990 Silberner Bär u. Konrad-Wolf-Preis der AdK für »Coming Out«.

Nach 1991 Arbeit an TV-Serien u. Filmen für das Fernsehen, u. a. 1991 »Verfehlung«, 1992 »Vater Mutter Mörderkind«, 1996 »Fähre in den Tod«; 1993 Mitgl., 1996 stellv. Direktor u. ab Aug. 1996 Dir. der Abt. Film u. Medienkunst der AdK Berlin-Brandenburg; gest. in Berlin.

C.s Filme zeichnen sich durch die Gestaltung besonders jugendlicher Helden als Individuen mit dem entsprechenden Blickwinkel auf ihre Umwelt aus, was ihn wiederholt in Konflikte mit den Parteigremien brachte.

DEFA-Spielfilm-Regisseure u. ihre Kritiker. Bd. 2. Berlin 1983; Schenk, R. (Red.): Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946 – 1992. Berlin 1994.

Renate Rätz

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten