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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Chmiel, Markus

* 10.4.1897 ✝ 12.5.1958

Geboren am 10. April 1897 in Ostrolenka; Arbeiter, war 1918 Soldat und für die Spartakusgruppe aktiv. Vorsitzender der kleinen Gruppe von Spartakusanhängern in Bismarckhütte und Beuthen in Oberschlesien, kam als Delegierter zum Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 nach Berlin. Chmiel wurde in die nach langer Debatte vom Gründungsparteitag gebildete Programmkommission (15 Mitglieder) für Bismarckhütte gewählt. Seit 1919 in Wuppertal, war er im jüdischen Arbeiterverein organisiert und arbeitete als selbständiger Schneider. Er wurde am 18. Februar 1935 verhaftet und am 14. März 1936 vom OLG Hamm zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es: »Max Chmiel ist 38 Jahre alt, ledig, selbständiger Schneider von Beruf, staatenloser Ostjude und seit 1919 in Deutschland, einer politischen Organisation hat er vor der Erhebung angeblich nicht angehört... Chmiel ist wegen Annahme einer kommunistischen Flugschrift verurteilt worden.«

Unter Anrechnung der Untersuchungshaft im August 1936 entlassen, floh Markus Chmiel nach den Niederlanden und emigrierte später nach Südamerika, wo er am 12. Mai 1958 in Montevideo/Uruguay starb.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten