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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Claudius, Eduard

* 29.7.1911 ✝ 13.12.1976

Geb. in Buer (b. Gelsenkirchen); Vater Bauarb.; 1925 – 27 Maurerlehre, 1927 – 29 Maurer in versch. Baufirmen; ab 1927 Gewerkschaftsfunktionär u. Arbeiterkorrespondent; 1929 – 32 Wanderungen durch Italien, Österreich, Frankreich, Spanien u. die Schweiz; 1932 KPD; 1933 Verhaftung; 1934 Emigr. in die Schweiz; 1936 von der Schweizer Bundespolizei verhaftet, vor drohender Auslieferung Flucht nach Spanien; 1936 – 38 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg, anschl. Internierung in Frankreich u. 1939 – 45 in versch. Schweizer Arbeitslagern (Witzwil, Gordola); 1945 Angeh. der oberital. Partisanenbrigade »Garibaldi«, dabei Kontakte zum amerikan. Geheimdienst OSS.

Ab Juli 1945 Pressechef im bayr. Min. für Entnazifizierung in München; nach kurzem Aufenthalt im Ruhrgeb. 1948 Übersiedl. nach Potsdam; KPD/SED; zunächst freischaff. Schriftst.; 1951 NP; 1956 1. Sekr. des DSV (Nachf. von  Gustav Just); 1956 – 59 Gen.-Konsul der DDR in Syrien, 1959 – 61 Botschafter in Vietnam (Nachf. von Rudolf Pfützner); wieder freischaff. Schriftst.; 1. Sekr. des KB im Bez. Potsdam; 1965 Mitgl. der DAK.

C. wurde durch sein Spanien-Buch »Grüne Oliven u. nackte Berge« (1945) bekannt; mit seinem reale Begebenheiten nachzeichnenden Roman »Menschen an unserer Seite« (1951) schuf er den Prototyp des sog. Aktivisten-Romans; der Stoff wurde von  Heiner Müller (»Die Lohndrücker«) aufgegriffen; seine Erz. »Wintermärchen auf Rügen«, 1964 in der Studentenztschr. »FORUM« vorabgedruckt, enthielt bereits alle wichtigen substantiellen u. formalen Neuerungen der DDR-Belletristik der 60er Jahre.

Jugend im Umbruch. Basel 1936 (Ps. Edy Brendt); Grüne Oliven u. nackte Berge. Zürich 1945; Salz der Erde. Berlin 1948; Ruhelose Jahre. Autobiogr. Berlin 1968. Piltz G.: E. C. Berlin 1952; Uhse, B.: E. C. Berlin 1960; Heßke, O.: Untersuchungen zur ästhet. Realisierung internationalist. Weltsicht im literar. Werk von E. C. (1911 – 1976). Potsdam 1985; Pawlowski, B.: Die Rhetorik des Vorurteils. Kiel 2001.

Leonore Krenzlin / Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten